Neuhofens Alt-Bürgermeister blickt zurück: "Es war mir eine große Freude"

Gottfried Eidler beendet mit 67 seine politische Karriere.
  • Gottfried Eidler beendet mit 67 seine politische Karriere.
  • hochgeladen von Thomas Leitsberger


Nach zehn Jahren als Neuhofner Bürgermeister begann mit Jahreswechsel die Polit-Pension für Gottfried Eidler.

BEZIRKSBLÄTTER: Was waren Ihre Beweggründe für den Rücktritt als Bürgermeister von Neuhofen?
GOTTFRIED EIDLER: Ich bin ein Mensch, der nicht von heute auf morgen denkt. Ich habe seit meiner Jugend immer eine grobe Lebensplanung für die nächsten fünf bis zehn Jahre. – Dies würde ich jedem raten. – So habe ich bereits im Jahr 2015 überlegt und entschieden, dass ich bei der nächsten Gemeinderatswahl 2020 nicht mehr antreten werde. Und das war in den Gremien auch so bekannt. Dadurch habe ich auch nie zurückgeschaltet und bis zu meinem letzten Arbeitstag meine Arbeit so wie immer gemacht.

Wie war die Umstellung?
Der 7. und 8. Jänner waren die ersten beiden zusammenhängenden Arbeitstage seit 17 Jahren, wo ich keinen offiziellen Termin hatte.

Das ist fast ein Schockerlebnis ...
Es ist ein total positives Schockerlebnis (lacht). Ich habe aber auch in den 17 Jahren als Vizebürgermeister und Bürgermeister nie daran gedacht, dass ich keine terminlosen Tage habe. Ich habe die beiden Ämter total gelebt. Mir ist das gar nicht so aufgefallen. Aber jetzt freue ich mich, dass ich meiner Familie mehr Zeit widmen kann.

Wie wird man Bürgermeister?
Ich wurde 2008 gefragt – ich war damals 56 Jahre – ob ich ein Jahr später die Nachfolge des Hermann Stöger annehme. Ich habe damit nicht mehr gerechnet, weil man doch auch einige Jahre braucht, bis man das Handwerk einigermaßen intus hat. – Grundsätzlich ist für viele politische Menschen, so auch für mich, vielleicht gerade das Bürgermeisteramt das tollste, weil man kann wirklich unmittelbar für die Bevölkerung und mit der Bevölkerung die Gemeinde weiterentwickeln helfen.

Wie haben Sie "weiterentwickeln helfen" können?
Wir haben uns schon Ende der 90er-Jahre dazu entschieden, Neuhofen als Wohngemeinde zu stärken. Dass dies erst nach zehn, zwölf Jahren greift, war uns schon bewusst. Im Rückblick gesehen ist das etwas ganz Normales, weil dazu natürlich sehr viele Maßnahmen notwendig sind. Ein wichtiger Punkt dabei ist der Ausbau der Infrastruktur. Heute haben wir eine sehr hohe Nachfrage nach Wohnraum, besonders auch aus der eigenen Gemeinde. Das empfindet die Bevölkerung als sehr positiv. Damit zusammenhängend waren die größeren Projekte der Ausbau der Bildungseinrichtungen. Besonders 2008 der fünfgruppige Kindergarten in einem neuen Gebäude und 2009/10 dann die beiden Schulen und die Erneuerung der Sporthallen.

Was zeichnet Neuhofen aus, was macht die Gemeinde vielleicht anders als vergleichbare Orte?
Es hat jede Gemeinde ihre eigenen Stärken und ihr Alleinstellungsmerkmal. Was mir die Menschen immer wieder sagen ist, dass sie sehr gerne in Neuhofen wohnen. Weil sie hier eine Wohnmöglichkeit vorfinden in einer wunderschönen Gegend mitten im Mostviertel am Rande des Hügellandes. Hier ist fast alles an landschaftlichen Reizen vorhanden. Dazu kommt die offiziellen Einrichtungen die es hier gibt – speziell was die Bildung anbelangt, aber auch hinsichtlich der Freizeitmöglichkeiten. Vor allem haben wir natürlich das große Alleinstellungsmerkmal mit der ersten Namensnennung Österreichs im Jahr 996 im Zusammenhang mit „niuvanhova“ Neuhofen an der Ybbs.

Was war Ihre vielleicht größte Herausforderung?
Beim Hochwasser 2009 war ich erst zwei Monate Bürgermeister. Es war eine der größten Herausforderungen. Aber ich wurde damals wirklich von den öffentlichen Stellen wie Land, Bund und EU ganz großartig unterstützt und wir konnten ein großes und zwei kleinere Hochwasserbecken errichten.

Ihre persönliche Bilanz?
Ich habe versucht, zum einen mit meinen persönlichen Stärken Neuhofen weiterentwickeln zu helfen. Ich konnte viele Menschen erleben, die nicht nur mir als Bürgermeister allein, sondern für die ganze Gemeindearbeit eine riesengroße Stütze waren, und die bis heute oft auch im Hintergrund Verantwortung übernehmen und nicht nur zum Repräsentieren da sind. Ich habe mich vielleicht zu wenig bei manchen Unterstützern bedankt. In letzter Zeit habe ich den Dank auch zum Ausdruck gebracht. Es war mir eine große Freude.

Interview: T. Leitsberger

Hier geht es zum Interview mit Neuhofens neuer Bürgermeisterin.

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