Neuhofens neue Bürgermeisterin: "Will noch etwas bewegen"
Die Bezirksblätter sprachen mit der neuen Bürgermeisterin von Neuhofen/Ybbs Maria Kogler.
BEZIRKSBLÄTTER: Sie werden bald 62 Jahre. Ein Alter, in dem es viele schon ruhiger angehen lassen. Warum tun Sie sich den Bürgermeister-Job noch an?
MARIA KOGLER: Ich bin seit gut drei Jahren im Sabbatical, das ist Altersteilzeit für Lehrer. Mittendrin habe ich mir gesagt, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich schon ganz daheim bin. Als die Fraktionskollegen an mich herangetreten sind, habe ich lange überlegt und schließlich gedacht, das kann noch nicht alles gewesen sein. Ich will noch etwas bewegen.
Was möchten Sie bewegen?
Ich möchte den guten Weg, den Neuhofen eingeschlagen hat, weiterführen. Ich möchte für die Leute da sein und ein bisschen mehr Herz einbringen – einfach ein wenig die weibliche Seite zeigen. Als Frau reagiert man anders, wenn jemand mit Anliegen kommt.
Hat man es als Frau schwieriger in der Politik?
Das möchte ich nicht behaupten. Ich bin immer akzeptiert worden – auch als Vizebürgermeisterin. Und es hat mir niemals jemand etwas in den Weg gelegt.
Was sind die nächsten großen Projekte auf Ihrem Weg?
Der Zubau zum Kindergarten – der läuft ja schon. Im Zuge dessen kommt auch eine Tagesbetreuung für die Kleinstkinder hinzu. Man mag davon halten, was man will, aber das ist die Zukunft. Wir haben so viel Zuzug, es kommen so viele junge Familien, die keine Verwandtschaft in Neuhofen haben. Das ist mit der Grund, warum ich auch der Kleinstkindbetreuung zustimme. Hinzu kommen die vielen neuen Wohnungen und Häuser in der Gemeinde, die eine entsprechende Infrastruktur brauchen. Der Breitbandausbau ist ein Thema und die Sanierung von Straßen steht an.
Nächstes Jahr sind Gemeinderatswahlen. Wird für Sie Ihr erstes Jahr als Bürgermeisterin doppelt schwierig?
Ich muss mich in diesem Jahr bewähren, dann passt es.
Was ist Ihr Ziel für die Wahl?
Wir wollen natürlich dazugewinnen.
Wie steht es um Ihr Team für die Wahl?
Es wird in unserer Fraktion Änderungen geben. Es gibt Zusagen interessierter Kandidaten und sicher noch viele, die das Zeug dazu hätten. Wir wollen natürlich das Team verjüngen, auch wenn ich selbst nicht mehr die Jüngste bin. Wir wollen alle Altersgruppen abdecken und auch Junge hereinholen. Die sind ja sehr wichtig im Geschehen, sie sind schließlich die Zukunft.
Wie steht es um das Team im Gemeindeamt?
Ich möchte, dass die Bediensteten hier spüren, dass ich ein großes Vertrauen in sie setze. Dass sie gute Arbeit leisten. Ich wünsche mir, dass das Verhältnis untereinander auch passt. Man kann ja alles ausreden. Wenn man sich gut versteht, geht man gerne in die Arbeit.
Wie ist Ihr Verhältnis zu den anderen Parteien?
Wir haben ein gutes Miteinander. Das wünsche ich mir auch für die Zukunft und das werden wir auch zusammenbringen. Ich schätze alle Gemeinderäte, egal welcher Fraktion. Sie machen es ja nicht, weil es so lustig ist, sondern sie wollen einfach etwas bewegen. Und das schätze ich.
Und wie ist das Verhältnis zu den Neuhofnern?
Ich bin so gerne Neuhofnerin, weil man sich hier einfach wohlfühlt. Die Leute gehen auf mich zu. Ich will auch, dass das weiterhin so bleibt.
Interview: Thomas Leitsberger
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