Amstettens Christbaumhöfe starten mit Ab Hof-Verkauf
Christbäume aus der Region punkten mit Handwerk, Frische und wenigen Transportkilometern.
BEZIRK AMSTETTEN. Er duftet wunderbar und gehört zu Weihnachten wie das Kripperl und die Kekse: der Christbaum. Wir haben uns bei Amstettens Christbaumproduzenten umgehört, was heuer die Baumtrends sind, warum sich die Nordmanntanne durchgesetzt hat und was ein Christbaum braucht, um möglichst lange zu halten.
Die "Kinderstube"
Hauptberuflich den Christbäumen verschrieben hat sich Josef Holzner auf seinem Christbaumhof Manzl in Haidershofen. "Die Kulturpflege umfasst das Pflanzen und regelmäßiges Ausmähen der Baumreihen, aber vor allem die Beschneidung der Bäume, um falsch gewachsene Äste und Reihen zu korrigieren", so Holzner, der auf seinem Christbaumhof auf rund 16 Hektar Christbäume pflanzt. "Der beliebteste Baum ist die Nordmanntanne, weil der Baum nicht sticht. Auch die Blaufichte ist ein wunderschöner Baum, allerdings sticht sie", fügt Josef Holzner hinzu.
Hochbetrieb bis zum Schluss
"Heuer wird wohl durch den langen Advent das letzte Wochenende vor Weihnachten im Verkauf markant sein", so Holzner. "Dass jemand in letzter Minute einen Christbaum braucht, gibt's aber öfter", schmunzelt Christbaumbauer Martin Mühlwanger aus St. Peter in der Au. "Einmal saßen wir schon in der Weihnachtsmette, als der verzweifelte Anruf kam, ob noch ein Christbaum zu haben ist", fügt er hinzu. Er weiß auch, warum es Sinn macht, einen Christbaum aus der Region zu kaufen: "Sie sind frisch und heimisch, haben kurze Transportwege – bei uns etwa maximal drei Kilometer vom Hof zum Verkaufsstand – und eine Christbaumkultur erzeugt in der Wachstumszeit tonnenweise Sauerstoff."
"Die Leute kaufen die Bäume jetzt schon viel früher. Dass jemand am ersten Advent bereits den Baum aufgestellt hat, wird immer üblicher. Das gab es früher nicht", erklärt Engelbert Auer, der mit seiner Familie im Christbaumverkauf tätig ist. Familie Auer verkauft Weihnachtsbäume in Waidhofen in Schwellöd. Neben der klassischen Nordmanntanne werden auch andere Sorten verkauft: "Blaufichten oder auch Kolorado-Tannen." Auch lebende Weihnachtsbäume werden ein immer größeres Thema in den letzten Jahren: "Lebende Bäume werden immer beliebter. Die, die wir gehabt haben, sind bereits weg. Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, die Bäume bei uns in Feichsen selbst auszugraben."
Am besten kegelförmig
Auch Familie Henickl ist im Christbaumverkauf tätig. Ihre Verkaufsstandorte sind Seitenstetten, Allhartsberg, Opponitz und Amstetten. Stefan und Mathilde Henickl wissen genau, was es für einen guten Christbaum braucht: "Sie müssen am besten kegelförmig sein. Wenn man gegen die Nadeln fährt, dann dürfen sie nicht abfallen. So weiß man, dass der Baum ganz frisch ist. Außerdem sollte der Anschnitt noch etwas harzig sein." Auf insgesamt 4,5 Hektar wachsen und gedeihen die Christbäume der Familie. Gekauft werden sie im Alter von rund zwei Jahren. 90 Prozent des Verkaufs macht die klassische Nordmanntanne aus. Es werden aber auch andere Christbäume angeboten: Blaufichten, Colorado, Korea oder die Balsam-Tanne. "Unsere Bäume werden nicht gespritzt", so Stefan Henickl. Das merkt man auch an den Spitzen: Im Sommer werden diese eingeschnitten, damit sie nicht allzu hoch wachsen. Sind keine Einschnitte erkennbar, wurde der Baum chemisch behandelt.#%
"Viele Christbaumbauern nutzen den Feiertag, den 8. Dezember, um mit dem Ab-Hof-Verkauf ihrer Christbäume zu beginnen“, erklärt Franz Raith, Obmann der ARGE NÖ Christbaumbauern. Somit heißt es für alle derzeit, die schönsten Bäume für ihre Kunden auszusuchen, für den Verkauf herzurichten und für genug Auswahl zu sorgen, damit die Besucher nach Belieben gustieren können.
Preise bleiben stabil
Alles in allem keine leichte Aufgabe für den Christbaumbauern und Obmann aus Niederösterreich. Besonders die steigenden Preise machen sich auch in der Christbaumbranche bemerkbar.
"Die Preisanpassungen werden nicht mehr, als man für einen Kaffee bezahlen muss."
Unter anderem setzen höhere Treibstoff- und Arbeitskosten den Christbaumbauern zu. „Auch wir haben auf unseren Höfen und in unseren Kulturen Mehrkosten zu verzeichnen. Trotzdem sind wir bemüht, die Preise für unsere Kunden stabil zu halten“, erklärt Obmann Franz Raith.
Alle regionalen Händler finden Sie hier
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