Regionales boomt
Amstettner Bauernmarkt ab Mai auch am Samstag
Amstetten plant zweiten Bauernmarkt ab Mai. Auch andernorts entstehen neue Hotspots für regionale Produkte.
BEZIRK AMSTETTEN. "Wir hoffen, im Mai um Pfingsten eröffnen zu können", sagt Andrea Stadlbauer. Sie ist Obfrau des Vereins „Euratsfelder Hofladen – d'Speis".
Euratsfelder öffnen d'Speis
Der Laden entsteht in einem Vierkanter im Ortszentrum, der vor einigen Jahren noch die Post beherbergte und mittlerweile zu drei Viertel der Gemeinde gehört. Die Kosten für das Projekt betragen 120.000 Euro, die von der Gemeinde vorgeschossen wurden und sich in Zukunft mit den Einnahmen und Subventionen amortisieren sollen. Bereits 40 Bauern aus der Region beteiligen sich am Projekt.
"Was an grundlegenden Nahrungsmitteln von den Bauern nicht zur Verfügung gestellt werden kann, werden wir zukaufen, um ein ausgewogenes Angebot zu gewährleisten", erzählt Ernst Zehetgruber vom Dorferneuerungsverein. Zehn Prozent des Umsatzes der Bauern gehen an den Verein, damit die laufenden Kosten beglichen werden können. Im Hofladen wird es eine Selbstbedienungskassa geben, bei der man mit Karte, aber auch bar bezahlen kann.
Neue Nahversorgungskonzepte
Produkte aus der Region sind stärker nachgefragt denn je. Dieser Bedarf zeigt sich auch in einer Umfrage der Moststraße unter 31 Bürgermeistern. Mehr als 80 Prozent der Gemeinden sehen Bedarf, die Entwicklung von neuen Nahversorgungskonzepten zu unterstützen. Dabei gibt es in knapp der Hälfte aller Moststraße-Gemeinden bereits einen klassischen Dorf- bzw. Hofladen. Der Trend geht allerdings stark in Richtung Selbstbedienungsläden – wie d'Speis in Euratsfeld. Die Pandemie wirkt dabei als Treiber und Verstärker. Sie ist Dünger für die Entwicklung.
Ein neues (Selbst-)Bewusstsein
"Das Bewusstsein hat sich verändert", sagt Amstettens Bürgermeister Christian Haberhauer – beim Konsumenten ebenso wie beim Produzenten. Dabei verweist der ehemalige Geschäftsführer der Moststraße auf eben genau diese quer durch die Region sprießenden Bauernläden. Gemeinsame Vermarktung, konstantes Angebot und Nachfrage, aber auch neue Marktnischen ergeben einen Kreislauf, der die Region insgesamt stärkt und ins Bewusstsein bringt. Das betrifft auch die Bauernmärkte – etwa in Amstetten.
Bauernmarkt am Samstag
"Der Zustrom ist da", sagt der Amstettner Bürgermeister trotz bzw. eben auch wegen Corona. Die "Speis" am Hauptplatz wird deshalb ab 29. Mai (von 8 bis 13 Uhr) auch am Samstag geöffnet.
Mit dem neuen Angebot will die Stadt mehr Amstettnern die Möglichkeit geben, regional einzukaufen. Mit mehr Abnehmern will man so auch die Produzenten stärken. Andererseits will man neue Zielgruppen – vor allem jüngere Bevölkerungsschichten – ansprechen. Doch der neue Markt will künftig mehr sein: "Der Bauernmarkt soll sozialer Treffpunkt werden", sagt der Bürgermeister.
Regionalität ist "spürbar"
"Es ist spürbar, dass die Leute Regionalität mehr schätzen", meint Amstettens Vizebürgermeister Markus Brandstetter. Speziell seit der Pandemie hätten die Amstettner "Zeit gehabt, ihr Umfeld zu erkunden". Gefunden hätten sie dabei "tolle Produkte, die es schon immer gab". "Das schafft Verbindung", so Brandstetter. "Es kostet vielleicht mehr, aber ich habe auch einen Mehrwert an Genuss", ist er überzeugt.
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