Ein Psychologe mit 'Steuereffekt'
Der Steuerberater von heute braucht viel Fingerspitzengefühl – und jede Menge Fachwissen.
NÖ. Seit 1958 gibt es die Steuerberatung Kohlberger in Melk, doch bevor Hans-Peter Kohlberger in die Fußstapfen des Vaters trat, wollte er eigentlich weit fort. "Ich hätte mir gut vorstellen können Diplomat zu werden, doch nach einem Schnuppermonat im Betrieb wusste ich: hier bleib' ich."
Zuhören ist wichtig
Seit fast 30 berät und betreut er nun Unternehmen in Steuerfragen. Doch woran erkennt man einen guten Steuerberater? "Er hört am Anfang einfach nur zu, ohne viel selbst zu sagen", erklärt Kohlberger, "denn nur wer die Geschäftsidee versteht, kann auch das Beste für den Kunden rausholen. Jeder Betrieb ist nun mal anders."
Dabei zählt nicht nur das umfassende Fachwissen – Steuerberater müssen sich jedes Jahr verpflichtend Dutzende Stunden fortbilden um auf dem Laufenden zu bleiben – sondern auch die persönliche Beratung.
"Neueinsteiger vergessen zu Beginn, dass Finanzamt und Sozialversicherung irgendwann Steuern und Abgaben auf Gewinne haben wollen. Man muss auf Klienten einwirken, 30 Prozent des Geldes auf die Seite zu legen. Da braucht man auch fast Psychologen-Kenntnisse", lächelt der langgediente Steuerberater.
Ehrlich währt am längsten
Generell sind seine 500 Kunden aber gut vorbereitet und interessierter als früher. "Wir führen auf jeden Fall Quartalsgespräche und bereden mit unseren Kunden alle Möglichkeiten, gut zu investieren oder auch durch schwierige Zeiten zu kommen." Einer der größten Fehler: "Die Bank zu belügen und Fakten zu beschönigen. Wer ehrlich ist und einen Plan hat, kommt viel weiter. Bei den anderen ist es meist schnell vorbei." Und das wäre ja schade.
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