Tausend Hochzeiten und ein Frühstücksei
BEZIRKSBLÄTTER: Frau Ott, Sie sind Wirtin und auch Leutbitterin, was machen sie in diesem Amt?
MELITTA OTT: "Zuerst kommt die Braut zu mir und wir quatschen über ihre Vorstellungen, das passende Lokal und die Kirche. So bauen wir den Tag des Festes zusammen. Ich begleite Brautpaare ab dem Beginn der Vorbereitungen der Hochzeit. Das Brautpaar muss sich auf mich verlassen können. Das ist die Funktion des Leutbitters. Er begleitet in jeder Situation."
Wie sind Sie dazu gekommen?
"Damals habe ich das von meinem Mann übernommen, der durch einen Unfall vor 20 Jahren in den Rollstuhl kam. Wir haben diese Situation gemeistert und dadurch gelernt, dass das Wichtigste im Leben die Liebe ist, die viel Kraft gibt."
Wie war ihre Hochzeit?
"Es war für unsere Verhältnisse ein schönes Fest. Wir waren damals 20 und 21 Jahre alt. Mein Mann hat mit 13 Jahren schon gesagt, dass er mich heiraten will. Ich dachte, ich kann doch keinen Mann mit roten Haaren heiraten. Aber das Herz hat gewonnen."
Gibt es schon ein Nachfolge für das Amt des Leutbitters?
"Meine Familie ist glücklich damit. Meine Tochter sagt, sie ist aber noch nicht soweit."
Was sagen sie zu Amstettens Gastronomie?
"Das die Qualtät und Essen stimmen müssen ist Voraussetzung. Amstetten ist weit vorne in der Gastronomie. Man ist überall freundlich und bekommt was Gutes zu essen."
Gibt es Hochzeits-Hoppalas?
"Ein Ringkind hat die Ringe verloren. Ich hab dann meinen Ring und den vom Papa des Buben am Ringpolster befestigt. Später habe ich die Ringe im Gras gefunden und vor dem Ja-Wort wieder ausgetauscht. Niemand hat etwas mitbekommen. Eine Brautmutter ist durch eine Notbremsung mit dem Kopf in der Torte gelandet. Die Ringe waren einmal zu fest angebunden. Ich habe den Mesner um eine Schere gefragt. Für die Gäste ist das manchmal sehr erheiternd."
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