"Goldfund" weckte in St. Peter/Au eine besondere Leidenschaft
Thomas Gnedt lockt zu einer spannenden Entdeckungsreise in das Carl-Zeller-Museum nach St. Peter/Au.
ST. PETER/AU. Was Thomas und Maria Gnedt 2001 in einem alten Kasten fanden, entpuppte sich als wahrer "Goldfund".
Beide waren gerade mit der Digitalisierung des Notenarchivs des Gesangsvereins St. Peter/Au beschäftigt, als sie in einem Schrank alte Skizzenbücher vom früheren Männerchor der Gemeinde fanden.
Ein besonderer Fund
Bei genauerem Hinsehen zeigte sich, dass es originale Aufzeichnungen Carl Zellers waren, die über Jahrzehnte hinweg unbemerkt vor sich hin verstaubten. "Ich war weder Historiker noch ein großer Musiker. Ich war im Gesangsverein der vierte Bass von links – so was in der Art", lacht Gnedt. Er begann nachzuforschen, erzählt der "Vollständigkeitsfanatiker", wie er sich selbst bezeichnet.
"Irgendwann wird das zum Selbstläufer", erinnert er sich. Seit 2009 ist er Herr über ein ganzes Museum im Schloss, das dem Operettenkomponisten aus St. Peter/Au gewidmet ist.
Zeller: Ein großer Name
Am 19. Juni 1842 wurde Carl Zeller in St. Peter/Au geboren. Sein Geburtshaus befindet sich mitten am Marktplatz. Als Kind verließ er das Mostviertel und stieg zu einem der großen Namen der klassischen Wiener Operette auf – neben Namen wie Johann Strauss, Franz von Suppé oder Carl Millöcker.
Mehr als "Vogelhändler"
Er wird oft auf sein bekanntestes Werk "Der Vogelhändler" reduziert, meint Gnedt. Das wäre schade, denn bei Zeller gebe es viel mehr zu entdecken und zu erhören. Rund 250 Besucher pro Jahr, darunter viele Schulklassen, aber auch Busse von "ganz weit weg" nutzen diese Möglichkeit auch im Museum.
Ein direkter Nachkomme
Nach Jahren der Nachforschungen gelang es ihm sogar, noch einen direkten lebenden Nachkommen Zellers in Tirol ausfindig zu machen.
Als der Urenkel Zellers davon erfuhr, meinte dieser: "Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nicht so viel weggeworfen."
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