Königsberger-Ludwig: Schluss mit den unterbezahlten Praktika
SPÖ Amstetten fordert faire Bezahlung für BerufseinsteigerInnen
Immer mehr junge Menschen werden mit der Aussicht auf eine Festanstellung von Unternehmen in Praktikumsplätze gedrängt. Anstatt eines Arbeitsvertrages mit fairer Entlohnung folgt aber oft das nächste unter- oder sogar unbezahlte Praktikum - viele befinden sich oft jahrelang in derart prekären Arbeitsverhältnissen. Anfang Juli hat die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) gemeinsam mit der Plattform Generation Praktikum und dem Sozialministerium eine Anlaufstelle (www.watchlist-praktikum.at) geschaffen, an die sich PraktikantInnen anonym wenden und Missstände aufzeigen können - mit mehr als 17.000 Zugriffen und rund 100 konkreten Meldungen zeigt sich die Notwendigkeit einer solchen Stelle.
„PraktikantInnen sind für manche Unternehmen oft ein billiger Ersatz für reguläre Arbeitskräfte - häufig davon betroffen sind junge Menschen mit einem Studien- oder FH-Abschluss, die gerade ins Berufsleben einsteigen möchten. Wer in einem regulären Arbeitsverhältnis steht und seinen Job macht, muss auch gerecht entlohnt werden. Hier darf es kein Pardon geben, mit dieser modernen Form der Ausbeutung, nämlich un- oder unterbezahlter Praktika, muss Schluss sein!", erklären die SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin im Nationalrat, Katharina Kucharowits, und Dr. Günther Sidl, SPÖ-Jugendsprecher im NÖ Landtag: "Der Einkommensverlust führt - auf das Lebenseinkommen umgelegt - auch zu einer niedrigeren Pension. Dagegen werden wir als SPÖ ankämpfen."
Die Bezirksvorsitzende der SPÖ, Ulrike Königsberger-Ludwig, setzt sich ebenfalls dafür ein, diese unsicheren Beschäftigungsverhältnisse zu beenden: „Junge, gut ausgebildete Menschen müssen hier ohne ausreichenden rechtlichen Schutz und zu unfairen Bedingungen ins Berufsleben einsteigen. Wir müssen eine Verbesserung der Lebensumstände erreichen - denn jede/r muss von dem Geld, das man bei einem 40-Stunden-Job verdient, auch leben können." Gerade in jungen Jahren gäbe es oft die größte finanzielle Belastung - sei es durch die Anzahlung für eine Wohnung, die erste Einrichtung oder die Miete, skizziert Königsberger-Ludwig die Lebensrealität vieler junger Menschen. Auch da sagen wir ganz klar: "Wir brauchen bezahlbare Wohnungen, die auf junge Leute zugeschnitten sind. Ein Vorbild dafür kann das Projekt "Junges Wohnen‘ in St. Pölten, das Matthias Stadler initiiert und umgesetzt hat sein."
SPÖ NÖ Landesparteivorsitzender Mag. Matthias Stadler und Landtagsabgeordneter Bgm. Helmut Schagerl bekräftigen die Notwendigkeit, diesen Missstand im Bereich der Praktika rasch zu beenden: „Für junge Menschen ist es ohnehin herausfordernd genug, sich ein geregeltes selbstständiges Leben aufzubauen. Zum notwendigen Arbeitsplatz fehlen oft auch leistbare Wohnungen. Ohne einen fair bezahlten Job ist es aber praktisch unmöglich, sich ein eigenständiges Leben aufzubauen." Für Praktika während einer schulischen oder universitären Ausbildung (sogenannte Pflichtpraktika) müsse es eine allgemein gültige gesetzliche Definition sowie kollektivvertragliche Mindeststandards (Pflichtversicherung und Mindestlohn) geben. „Jugendliche, die eine Ausbildung abgeschlossen haben, sollten nicht mehr als PraktikantInnen angestellt werden, sondern in ein normales Arbeitsverhältnis kommen", so Schagerl.
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