SPÖ fordert Sicherheitsoffensive
"Die Infrastruktur auf der Polizeidienststelle in Waidhofen ist eigentlich untragbar", sagt Königsberger-Ludwig.
BEZIRK AMSTETTEN. 2014 wurde der Polizeiposten in Hollenstein geschlossen. Die nächste Polizeiinspektion befindet sich in Waidhofen – über 20 Kilometer entfernt. „Es wurde versprochen, dass bei einer Zusammenlegung der Dienststellen mehr Personalressourcen freigemacht werden. Das ist aber durch fehlerhafte Planstellenrechnungen nicht eingetroffen“, sagt Helmut Schagerl, Bürgermeister der Nachbargemeinde St. Georgen/Reith und SPÖ-Sicherheitssprecher.
SPÖ: Mangel an Polizisten
Im Bezirk gebe es einen Fehlstand von 6,2 Prozent, erklärt Gewerkschaftsvertreter und Vorsitzender des Klubs der Exekutive NÖ Martin Noschiel. "Das bedeutet, dass durch Karenz, Schulungen, Einsatztrainings und Teilzeitkräfte Planstellen nicht vollständig besetzt sind. Man muss die Planstellen auf vollzeitäquivalente rechnen, und das wurde nicht gemacht“, sagt Noschiel.
Waidhofen "ist unterbesetzt"
Doch nicht nur die Anzahl der Polizisten, auch der Zustand der Polizeistation in Waidhofen stößt bei den Sozialdemokraten auf heftige Kritik. "Nicht nur, dass die Inspektion wie viele in Niederösterreich notorisch unterbesetzt ist, die Räumlichkeiten selbst entsprechen bei Weitem nicht dem Standard, den man von einer Dienststelle erwarten würde", sagt Helmut Schagerl.
„Die Dienststelle Waidhofen ist mit 30 Bediensteten nach Standard systemisiert, davon fehlen aktuell zwei Bedienstete. Ich habe nicht das Gefühl, dass wir unterbesetzt sind", so Peter Herzog, Chefinspektor am Waidhofner Posten.
Waidhofen: "Nicht Standard"
"Die Polizeiinspektion verfügt beim Eingang über keine Sicherheitsschleuse und der Aufenthaltsraum und die Waschräume entsprechen in keiner Weise den vorgegebenen Standards", heißt es seitens der SPÖ. "Die Dienststelle Waidhofen hat keine Sicherheitsschleuse, weil das Haus denkmalgeschützt ist und es bei früheren Renovierungen bautechnisch nicht möglich war, eine solche einzubauen", erklärt Peter Herzog.
Untragbar und abenteuerlich
"Die Infrastruktur auf der Polizeidienststelle in Waidhofen ist eigentlich untragbar. Es ist abenteuerlich, unter welchen Bedingungen die Beamten arbeiten müssen", sagt Nationalrätin und SPÖ-Bezirksvorsitzende Ulrike Königsberger-Ludwig. "In Waidhofen wird seit Jahren versucht ein Sicherheitszentrum für Polizei und Feuerwehr zu bauen. Es fehlt nur noch der Bauträger. Allerdings habe ich auch nicht das Gefühl, dass wir in der Dienststelle Waidhofen dahinvegetieren", stellt Kommandant Herzog klar.
Zur Sache: Im Bezirk Amstetten (inkl. Magistrat Waidhofen) gibt es elf Dienststellen. Im Jahr 2016 wurden in Amstetten 2.459 (+5,5 % zum Vorjahr) und in Waidhofen 301 (+30,9 %) Vermögensdelikte sowie in Amstetten 730 (–2,4 %) und in Waidhofen 121 (–9 %) Handlungen gegen Leib und Leben angezeigt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.