Offener Brief an Bürgermeister Szirucsek in Baden
Bildungscampus: Anrainer nicht informiert

- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dipl.Ing. Stefan Szirucsek,
Mehreren Pressemeldungen von gestern und heute (insbesondere der OTS-Presseaussendung vom 15.1.2020, 10:32 Uhr, sowie dem Leitartikel der Badener Zeitung vom 16.1.2020 – mit Redaktionsschluss am 13.1.2020, 16:30 Uhr! - ist zu entnehmen, dass am gestrigen Tag, also am Mittwoch, den 15.1.2020, im Zuge einer im Rathaus der Stadtgemeinde Baden abgehaltenen Pressekonferenz, an der neben Ihnen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bildungsdirektor Johann Heuras sowie Wolfgang Gleissner, Geschäftsführer der BIG, teilnahmen, ein in Baden neu zu errichtender Bildungscampus vorgestellt wurde. In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass dieses Projekt, an dem Sie lt. Ihrer Aussage in der BZ, „bereits seit fast drei Jahren verhandeln“ nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern offenbar auch bei zumindest mehreren im Gemeinderat vertretenen Fraktionen bis jetzt völlig unbekannt war. Selbst bei der am Dienstag, den 14.1.2020 im Hotel „At The Park“ mit allen Spitzenkandidaten anlässlich der bevorstehenden Gemeinderatswahl abgehaltenen Gesprächsrunde, bei der ich persönlich anwesend war, und in der im Rahmen der Diskussion über die mögliche zukünftige Nutzung des Areals der Martinekkaserne (u.a. auch als Bildungseinrichtung) ausführlich diskutiert wurde, verschwiegen Sie, dass über ein derartiges Projekt bereits eine Machbarkeitsstudie aufgesetzt sei und nun ein Architekturwettbewerb ausgelobt werde. (Wieso war dann die BZ schon ausführlich informiert?)
Sie verschwiegen aber auch, dass der neue Schul- und Freizeitcampus zwischen Wienerstraße und Mühlgasse auf dem Areal des ehemaligen Landespflegeheimes, in dem derzeit noch Flüchtlinge untergebracht sind, entstehen soll. Offensichtlich dürfte Ihnen entgangen sein, dass in diesem Gebiet auch mehrere hundert Anrainer in ihren Eigentumswohnungen leben und von einem solchen Projekt unmittelbar betroffen wären. Diese Personen wurden ebenso von jeglicher Vorinformation ausgeschlossen und befürchten mit Recht, dass ihre Wohnungen, die sich dann inmitten eines Schul- und Freizeitcampus befinden würden, einen massiven Wertverlust erleiden. Ihr Verhalten ist nicht nur eine unentschuldbare Unhöflichkeit gegenüber diesen Bürgerinnen und Bürgern, sondern zeigt auch, dass diese Ihnen im Grund genommen völlig egal sind.
Ich fordere Sie daher auf, umgehend, d.h. unbedingt vor dem 26. Jänner 2020, dazu Stellung zu nehmen und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Johann Turek, Baden
Baden, 16.1.2020
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