Masern breitet sich aus
Aktuell gibt es Krankheitsfälle im Bezirk Baden
In Österreich steigen die Zahlen der Erkrankten an Masern. Im Bezirk Baden gibt es bereits erste Masernfälle (zwei), nur impfen hilft vor dieser gefährlichen Krankheit.
BADEN. Amtsärtzin Gabriela Hasslinger der BH Baden bestätigt, dass es mit Stand 14. Februar, 14 Uhr, zwei bestätigte Masernfälle im Bezirk Baden gab. Mit weiteren Erkrankungsfällen ist zu rechnen.
Masern im Vormarsch
In Österreich wurden im Jahr 2023 insgesamt 186 Masernfälle gemeldet. Seit 1. Jänner sind es insgesamt 75 bestätigte Fälle. In Niederösterreich wurden im Jänner neun Fälle gemeldet.
Bei einem bestätigten Masernfall wird die erkrankte Person abgesondert. Die Kontaktpersonen werden eruiert. Bis 72 Stunden nach dem Kontakt ist es noch möglich, die Impfung nachzuholen, falls diese fehlt.
Impfen als Schutz
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will die Masern weltweit ausrotten. Dafür sind Durchimpfungsraten von 95 Prozent in der Bevölkerung mit zwei Dosen eines Lebend-Impfstoffes notwendig. Dieses Ziel wird in Österreich nicht erreicht. Dadurch kommt es immer wieder zu Masernerkrankungen.
Amtsärtzin Gabriela Hasslinger bestätigt:
"Die beste Vorbeugung gegen Masern ist die Impfung mit dem Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff (MMR). Die Impfung wird im Rahmen des Gratiskinderimpfkonzeptes in Österreich angeboten und sieht noch im 1. Lebensjahr ab dem vollendeten 9. Lebensmonat zwei MMR-Impfungen vor. Die MMR Impfung kann jedoch in jedem Lebensalter kostenfrei nachgeholt werden."
Da Kinder vor dem vollendeten 9. Lebensmonat nicht geimpft werden können, sind diese nur durch die konsequente Impfung der älteren Kinder und Erwachsenen zu schützen.
Risikogruppen (Schwangere, Neugeborene ect.) bei denen eine Impfung nicht möglich ist, können nach einem Kontakt mit Masern humanes Standardimmunglobulin erhalten.
Masern ist eine schwerwiegende Krankheit
Die Masernerkrankung schwächt die Abwehrkräfte des Körpers dermaßen, dass über mehrere Jahre hinweg das Risiko, an einer anderen Infektionskrankheit zu sterben, erhöht ist. Krankheitsfolgen von Masern können schwerwiegend sein. Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Bronchitis treten bei 20 von 100 Fällen auf, bei 1-2 Personen von 1000 Erkrankten kommt es zu einer lebensbedrohlichen Gehirnhautentzündung. Selten kann Jahre später ein Gehirnzerfall auftreten, der immer tödlich verläuft. Besonders gefährdet sind Kinder im 1. Lebensjahr, erklärt Hasslinger.
Oberarzt Heinz Silgoner der Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde des Landesklinikums Baden-Mödling erklärt, dass Masernverdacht bei hohem Fieber, Bindehautentzündung, schlechtem Allgemeinzustand, Ausschlag hinter den Ohren beginnend und absteigend, besteht.
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