Corona und Lockdown
Sind Sie auch schon mütend?
„Mütend“ ist das neue Wort schlechthin, wenn es um das Thema COVID geht. Es beschreibt tatsächlich am besten, wie sich die Bevölkerung nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie fühlt. Nicht nur die Pandemie breitet sich aus, sondern auch die Mutation aus Müdigkeit und Wut. Wir sind mütend.
BEZIRK. Zuerst Lockdown dann Lockdown light, Geschäfte zu, Geschäfte offen, Homeoffice und Homeschooling, dann wieder in die Schule um anschließend doch wieder zuhause vor dem PC am Unterricht teilzunehmen. Nicht jeder findet es großartig, was man alles von zuhause aus erledigen kann. Immer in den gleichen eigenen vier Wänden vor dem gleichen PC in der gleichen Körperhaltung, nur die Gesichter im Bildschirm ändern sich je nach Unterrichtsfach oder Meeting. Man begegnet den meisten Menschen entweder gar nicht, online oder mit Maske, die sozialen Interaktionen werden auf das Notwendigste beschränkt und wenn man dann doch mal Leute trifft, schwingt die Angst einer Ansteckung und der Gefährdung anderer mit. Das alles macht uns mütend!
Gewohnheiten geben uns Menschen Sicherheit, Orientierung und zeigen uns und anderen Grenzen auf. Im letzten Jahr mussten wir uns alle immer wieder neu orientieren und hatten dabei so gut wie gar kein Mitspracherecht. Einschränkungen wurden getroffen, um dann nach einigen Wochen nochmals eingeschränkt zu werden. Der psychische Leidensdruck in der Bevölkerung wächst und die seelischen, körperlichen und wirtschaftlichen Folgen werden uns, laut Medien, wohl noch länger begleiten. Wenn man das so hört, motiviert das nicht gerade.
Tipps um einen Umgang damit zu finden:
Annehmen: Jede Emotion hat ihre Berechtigung. Wütend zu sein ist in dieser Zeit absolut berechtigt. Ebenso dürfen auch alle anderen Gefühle Platz haben. Machen Sie sich Ihre Gefühle bewusst und lassen sie sie zu. Wut z.B. ist für viele Menschen eine sehr unangenehme Empfindung, die gerne unterdrückt wird. Fragen Sie sich, wozu diese Emotion gut ist. Kleiner Hinweis: sie macht uns auf unsere Grenzen aufmerksam.
Loslassen: Finden Sie einen Umgang mit ihren Emotionen. Während dem Autofahren laut Musik zu hören und alles rauszuschreien, kann helfen. Vielleicht wollen Sie auch Zeitungen oder Karton zerreißen oder einfach mal etwas schmeißen, das kaputt werden darf. Die Wut loszulassen, baut Stress ab.
Schreiben: Nehmen Sie sich ein Heft oder Buch mit lehren Seiten und einen Stift, mit dem Sie gerne schreiben und schreiben Sie einfach darauf los. Alles was Ihnen im Kopf herumgeistert wird aufgeschrieben, was Sie Ihrem Chef oder Nachbarn schon immer sagen wollten. Schimpfen Sie, verzweifeln Sie, lassen Sie alle Gedanken hinaus, um Ihren Kopf freizubekommen. Diese Art der Psychohygiene kann sehr befreiend sein und schafft Platz für neue Gedanken.
Wenn Sie Hilfe brauchen, dann nehmen Sie diese in Anspruch. Es ist keine Schande ein Problem zu haben, aber schade, wenn man sich nicht helfen lässt.
Von Melanie Scheucher Bsc. http://www.lebeliebergluecklich.at/
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