Anfall kam in der Nacht

„Die Liebe meiner Frau hat mir über die schlimme erste Zeit hinweggeholfen“, so P. Gorsek, hier mit seiner Karin im Doblhoffpark (Baden). | Foto: Stockmann
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  • „Die Liebe meiner Frau hat mir über die schlimme erste Zeit hinweggeholfen“, so P. Gorsek, hier mit seiner Karin im Doblhoffpark (Baden).
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POTTENSTEIN/BERNDORF (gast) Er war begeisterter Mountainbiker und vielseitiger Arbeiter. Im Mai 2006 änderte sich – quasi über Nacht - das Leben von Peter Gorsek (44) total.
Damals noch keine 40, erlitt der gebürtige St. Veiter einen Schlaganfall. „Er war im Schlaf seltsam unruhig, griff um sich, rutschte aus dem Bett. Ich sprach ihn an, es kam keine Reaktion...“, erinnert sich seine Gattin Karin. Peter Gorsek wurde in den Spitälern von Baden und Wr. Neustadt durchgecheckt. Es dauerte einige Zeit, bis die Diagnose feststand. „Ich bin seit damals auf der linken Körperseite gelähmt, spüre nichts.“

Ein tiefes schwarzes Loch
Die Ärzte sagten ihm gleich, dass er zukünftig einen Rollstuhl braucht. Und: Er würde nie wieder arbeiten können. Peter Gorsek, der bei einer Leobersdorfer Firma Dachdecker lernte und später auch als Zimmermann, Sportartikelmonteur und Personalchef einer Reinigungsfirma arbeitete, fiel in ein „tiefes schwarzes Loch“. „Nur die Liebe meiner Frau hielt mich aufrecht!“, sagt Peter Gorsek.
Auf Reha musste Gorsek die wichtigsten Dinge wieder lernen: Sprechen, sich vom Bett in den Rollstuhl hieven. Er musste sein Badezimmer umbauen. 21 Stiegen zu seiner Wohnung in Pottenstein sind ein großes Hindernis. „Ohne die Hilfe meiner Frau könnte ich nie meine Wohnung verlassen!“
Er geht die Stufen langsam runter. Sie bringt dann den Rollstuhl nach. „Ich habe auch bemerkt, wie viele Hindernisse für Rollstuhlfahrer im öffentlichen Raum sind. Gehsteigkanten, Brückenwölbungen, kleine Stufen, enge Türen – alles kann dazu führen, dass du nicht mehr weiter kannst. Die Kräfte in der rechten Hand reichen auch nicht ewig. Die Mobilität ist schwierig“, sagt Peter Gorsek. Erleichterung brachte ihm ein gebrauchter E-Rollstuhl. Damit konnte er sogar am Radweg von Berndorf nach Baden fahren. Viereinhalb Stunden war er da unterwegs. Eine Freude für den Frischluft-Fan.
Der E-Rollstuhl ist allerdings jetzt kaputt. Weder Krankenkasse noch eine andere Institution finanzieren ein ordentliches neues Gerät. 6900 Euro würde Peter Gorseks Traum-E-Rollstuhl kosten. Das Geld dafür hat er aber wegen seiner kleinen Invaliditätsrente nicht. Seine Frau kann wegen der Pflege nur noch 20 Stunden arbeiten gehen.
Von dieser traurigen Situation erfuhr der Berndorfer Gemeinderat Andreas Kronfellner, der Peter Gorsek aus Jugendzeiten kennt. Kurzerhand wurde vom Jugendzentrum Berndorf mit Unterstützung von Feuerwehr, Partypiraten und Verein Volksheim ein Benefizkonzert organisiert. Dieses findet am 3. Dezember ab 20 Uhr im Stadtsaal Berndorf statt. Karten um 10 Euro können bereits bei den Trafiken Hochhofer, Kronschachner, Grasmann und Bachner, der Sparkasse und der Volksbank erworben werden. Das Motto: „Zeitreise durch die Hits der letzten 40 Jahre“ - und für Peter Gorsek wird das Fest hoffentlich zum Weg in eine mobilere Zukunft. Wer Peter Gorsek helfen will, kann dies auch über Spenden tun. Kontakt: Andreas Kronfellner, 0676-848225317.

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