Premiere von "Der Graf von Luxemburg"
Beschwingter Abend in der Sommerarena
Top-Wetter, Top-Spielort. Top-Produktion. Der Start in die Sommerarena-Saison ist mit einer beschwingten Inszenierung von Franz Léhars "Der Graf von Luxemburg" top-gelungen.
BADEN. Bürgermeister Stefan Szirucsek und Bühne Baden-Geschäftsführerin Martina Malzer freuten sich über den Abschluss der Sanierungsarbeiten an dem Traditionsspielort in Badens Kurpark. Mit ihnen freuten sich Landtagsabgeordneter Christoph Kainz, der Künstlerische Direktor Michael Lakner und das ganze Publikum, aber auch das Ensemble. Alle finden nun eine bessere Infrastruktur vor. "Bis hin zu den Toilettanlagen - das ist dann später in der Pause ganz wichtig", nannte Michael Lakner ein nicht unwesentliches Detail.
Die Stars des Abends
Medial umschwärmt war der Dancing Star des Jahres 2005, Marika Lichter. Sie gab die Gräfin Stasa Kokozowa, die schließlich ihren "Fürsten" Roman Frankl (Man spürt seine 17 Jahre als Schauspieler im Kabarett Simpl) bekommt, obwohl dieser eigentlich in die nichtadelige Sängerin Angéle (Sieglinde Feldhofer) vernarrt ist, die durch eine "Scheinehe" mit dem Grafen von Luxemburg (Iurie Ciobanu) adelig werden soll. Aber dann harmonieren (nicht nur) die Stimmen der beiden so gut, dass aus ihnen ein echtes Paar wird.
Thomas Smoley inszenierte flott und humorvoll, garnierte seine Inszenierung mit Chor und Ballett und einem überaus passenden Bühnenbild von Marcus Ganser. Die Premiere wurde mit Standing Ovations belohnt.
Das Publikum des Abends
Die Inszenierung gefiel auch Theaterfan August Breininger und seiner Frau Monika.
Nach 44 Jahren im Dienst der Bühne Baden genoss die frisch pensionierte einstige Abendspielleiterin Christa Ertl die Aufführung aus der 8. Reihe. Sie pflegt den Unruhestand: Man wird sie im Winter als "Maus" im Familienmusical Odysseus nach langer Zeit wieder auf der Bühne sehen. "Weils einfach Spaß macht", so Ertl, deren Tochter Cornelia nun in ihre Fußstapfen getreten ist.
Ohne Mausi war Richard Lugner (90) da, um die Freuden der renovierten Sommerarena zu genießen. Helga Herzl, die Witwe des 2014 verstorbenen einstigen Badener Theaterdirektors Robert Herzl, ließ sich diese Operette auch nicht entgehen. Sie kennt sie nahezu auswendig. Robert Herzl hatte den "Grafen" mehrfach für die Volksoper in Wien inszeniert. Bei der Premierenfeier im Max Reinhardt-Foyer wurden ganz pariserisch Quiches und Éclaires kredenzt. Es steht auch eine künftige kulturelle Zusammenarbeit mit der französischen Kurstadt Vichy im Raum.
Fazit: Gönnen Sie sich einen heiteren Operettenabend mit wundervoller Musik. Gespielt wird bis 20. August.
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