Aslyheim bleibt: Wenig Information über Schulzheim
Eigentlich hätte das Asylheim im Helenental schließen sollen. Nun wird es doch weiter betrieben.
ALLAND. Die Verlegung von Flüchtlingen aus der Asylunterkunft St. Gabriel nach Alland bereitet auch der Gemeinde Kopfzerbrechen. Das Schulzheim im Helenental wird von der Firma "SLC Asyl-Care" betrieben. Hier betreuten bisher angeblich drei hauptberufliche Mitarbeiter rund 100 Flüchtlinge. Nun bestehen Zweifel, dass die Betreiberfirma die hauptberuflichen Betreuer entsprechend der Bedürfnisse der nunmehr untergebrachten, teils pflegebedürftigen bzw. psychisch kranken Menschen angemessen erhöhen wird. Ursprünglich war geplant, dass Schulzheim mit Ende Juli zu schließen. "SLC Asyl-Care" darf laut eigenen Angaben keine Auskünfte geben und verweist auf das Büro Gottfried Waldhäusls.
Kritik auf FPÖ-naher Plattform
Die Firma "SLC Asyl-Care" ist größter Quartiergeber des Landes NÖ und Teil eines weitverzweigten Firmennetzwerkes. Im Jänner hatte die sogar die FPÖ-nahe Plattform unzensuriert.at "SLC Asyl-Care"-Betreiber Herbert Eder scharf kritisiert: "Vor allem 'Härtefälle' unter den Asylwerbern wie Kranke, Kriminelle oder Suchtkranke bescheren dem Betreiber Geld von Seiten des Landes Niederösterreich. Auch spezielle Betreuung für "unbegleitete Minderjährige", die sich in großer Zahl in seinen Heimen befinden und ebenfalls in die "lukrativere Kategorie" fallen, wird über Eders Homepage angepriesen", ist auf der Seite zu lesen.
Resolution an Landesregierung
Dr. Klaus Perl, Geschäftsführender Gemeinderat in Alland äußert Bedenken bezüglich der Verlegung: "Es kann nicht sein, dass sich LR Waldhäusl wichtig macht, ein bestehendes System in Maria Enzersdorf zerstört und auf dem Rücken der AllanderInnen - aber auch der Flüchtlinge - das Problem von Maria Enzersdorf nach Alland schiebt!" Perl brachte in der letzten Gemeinderatssitzung einen Dringlichkeitsantrag ein. Daraufhin richtete der Gemeinderat gemeinsam und einstimmig eine Resolution an die Landesregierung. "Es ist zu bezweifeln, dass die Betreiberfirma der Unterkunft im Schulzheim in der Lage ist, die Menschen fachgerecht und ausreichend zu betreuen, weshalb die NÖ Landesregierung aufgefordert wird, die Betreuungslage der untergebrachten Asylwerber bzw. Asylberechtigten im sogenannten Schulzheim sorgfältig und regelmäßig zu überwachen und dem Gemeinderat der Marktgemeinde Alland hierüber Bericht zu erstatten", heißt es in dem Schreiben.
Schlamperei oder Provokation?
Die Antwort aus dem Büro von Landesrat Waldhäusl ließ nicht lange auf sich warten, inhaltlich aber zu wünschen übrig. Der Mitarbeiter, der die Antwort verfasst hatte, dürfte sich die Resolution nicht durchgelesen haben. "Wir bedanken uns für die Übermittlung der Resolution. Landesrat Waldhäusl zeigt sich sehr erfreut, dass der Gemeinderat der Marktgemeinde Alland dem neuen Konzept betreffend Unterbringung von Asylwerben zustimmt", so der Wortlaut des Antwortschreibens. "Offenbar möchte Landesrat Waldhäusl die Gemeinde Alland verhöhnen", ärgert sich Perl: "Die Schließung von St. Gabriel und Umsiedelung der Asylwerber nach Alland ist eine reine populistische Aktion von Landesrat Waldhäusl. Offenbar sollen ein paar schlichte Gemüter Beifall klatschen. Wir fordern die gesamte Landesregierung nochmals auf, diesen verantwortungslosen Aktionen von Landesrat Waldhäusl nicht länger tatenlos zuzusehen!"
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