Mobilität im Bezirk Baden
Auch zum Gymnasium Berndorf: Schlechter Schulbus
BAD VÖSLAU/BERNDORF. Schwer bepackt mit Laptoprucksack, Turntasche und Schultasche muss Johannes (16) seinen täglichen Schulweg antreten. 20 Minuten marschiert er, meist ein Wagerl mit seinen Utensilien hinter sich herziehend, zum Bus am Badplatz. Er wohnt in der Gürtelgasse in Bad Vöslau und pilgert so ins Gymnasium Berndorf, für seine Mutter Evelyn Berger "eine ideale Landschule, in der sich Johannes gut entfalten kann." Allerdings kommt er schon müde in die Schule. Denn die Busverbindung von Bad Vöslau nach Berndorf ist mehr als "mau".
Der Bus 556 fährt beim Thermalbad Mast 1 um 7:02 ab und kommt (über Großau) um 7:30 beim Gymnasium an. "Es wäre super, wenn dieser Bus, der an der Haltestelle beim Goldeck, Möbel Winter, einfach vorbeifährt, dort einen kurzen Stopp einlegen würde", schlägt seine Mutter eine einfache Sofortlösung vor, die für viele Vöslauer Kinder gut wäre.
Zweiter Bus total voll
Es hält zwar, berichtet sie, zehn Minuten davor ein anderer Bus bei dieser Haltestelle, der sei jedoch immer extrem überfüllt, fahre über Leobersdorf und brauche für die Fahrt nach Berndorf eine ganze Stunde. Evelyn Berger: "Keine wirkliche Alternative." Auch die Heimfahrt ist kompliziert. Die Busse der Linie 556 fahren ab Gymnasium Berndorf um 12:50 und um 13:50 über Großau zum Thermalbad. Von dort wartet auf Johannes wieder der 20 Minuten-Heimweg in die Gürtelgasse. "Auch dieser Bus könnte eine Station später bei Möbel Winter halten."
Das größte Problem ist aber, dass es nach 13.50 Uhr keine Busverbindung von Berndorf über Großau nach Bad Vöslau gibt. "Wer später aus hat, muss den Bus um 16:05 Uhr nehmen über Leobersdorf. Man muss die Kinder von der Schule holen. Ich bin aber um die Zeit noch in der Arbeit. Oder soll ich etwa meinen Job kündigen?"
Die Alleinerzieherin spricht im Namen vieler Vöslauer Eltern, wenn sie sich wünscht, dass es Busse um 14.50, um 15.40, um 16:30 und um 17:20 von Berndorf nach Vöslau geben muss.
Der Elternverein des Gymnasiums Berndorf unterstützt das Anliegen, kann aber auch nur hoffen, dass der Verkehrsverbund Ostregion die neuen Busfahrpläne ab 2020 entsprechend verbessern wird. "Meinen Sohn betrifft es nicht mehr, aber sicher viele andere Kinder."
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