Wunderwuzzi "Gelbes Gold":
Auf den Spuren der Badener Quellen (mit Video)
BADEN. Schwefelwasser heilte einfach alles, und deshalb saß man bei der Kur in Baden zweimal täglich zwei Stunden darin - je länger desto besser, wie Planungsstadtrat Hans Hornyik berichtet. Bäder gab es viele - die Mineralschwimmschule, das Frauenbad, das Josefsbad, das Franzensbad, das Leopoldsbad. Das Schwefelwasser wurde auch getrunken, um "eine Abfuhr übelriechender Gase und eine bequeme Entleerung zu erreichen", wie es in einer alten Rezeptur nachzulesen ist.
"Wasser sichtbar machen"
Die Quellen sind durch ein unterirdisches Netz miteinander verbunden, in der Stadt selbst ist das Wasser meist nur zu riechen. "Wir arbeiten an einem Konzept, unser Gelbes Gold, wie das Schwefelwasser gerne genannt wird, auch sichtbarer zu machen. Vielleicht wird es auch einmal einen öffentlichen Trinkbrunnen geben", verrät Kurdirektor Klaus Lorenz. Er arbeitet derzeit gemeinsam mit Hans Hornyik und seiner Assistentin Saskia Sailer am Beitritt Badens zum Weltkulturerbe "Great Spas of Europe". In den "Great Spas" sind elf europäische Badeorte vereint. Baden will zu diesem Zweck seine Kurangebote modernisieren.
Wo sind sie, die Quellen?
Doch wo findet man sie nun, die weltberühmten Badener Quellen? Die bekannteste ist die Römer- oder Ursprungsquelle gleich unterhalb der Sommerarena im Kurpark. Im Rahmen von Führungen kann sie besichtigt werden. Gleich neben der Römertherme und dem Eingang zur einstigen Mineralschwimmschule sprudelt die Peregriniquelle. Die Hand in das Wasser zu halten, birgt eine Überraschung: Das Quellwasser ist immer bacherlwarm.
Sehr ergiebig: Marienquelle
Die größte und ergiebigste Quelle ist die Marienquelle in der Braitnerstraße, die heute auch die Römertherme speist. In der Schwechat sieht man die quadratische Fassung der Quelle und eine Steinfläche, die einst zum Fußbaden genutzt wurde. Saskia Sailer hat gemeinsam mit Freundinnen erst vorigen Herbst dort ein traditionelles Fußbad genommen und war begeistert von der psychologischen Wirkung. Sie berichtet von "Euphorie, Arbeitswilligkeit und Lebensbejahung". Seitens der Kurdirektion wird nun überlegt, ob es eine Möglichkeit gibt, an dieses traditionelle Fußbaden bei der Marienquelle anzuknüpfen. Es gibt viele Ideen, das "Gelbe Gold" von Baden verstärkt in einen modernen und attraktiven Gesundheitstourismus einzubinden. Derzeit fließt noch viel Quellwasser - und damit viel Potential - ungenutzt in die Schwechat. Doch im Rahmen von "Great Spas of Europe" wird Baden in einer Reihe so berühmter Kurstädte wie Montecatini, Vichy, Bath oder Karlsbad seinen Platz behaupten, mit dem Gelben Gold ebenso wie mit dem Trinkspruch "Baden heilt Schaden".
Hier geht's zum Video
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.