Baustelle in der Römertherme

- Baustelle Schwefelbecken in der Römertherme
- Foto: Römertherme
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
BADEN. "Wir sind absolute Römertherme-Fans und gehen hier regelmäßig her. Darum haben wir uns sehr gefreut, dass Mitte August die zweiwöchige Revisionssperre wieder vorbei war", sagen Gerhard Fischer und seine Freundin Elisabeth Gerstenecker. Noch dazu litt Gerhard unter Rückenschmerzen und freute sich schon auf den Badbesuch.
Geschäftsführerin verärgert
Doch die Enttäuschung war groß: das Schwefelbecken eine Baustelle, der halbe Außenliegenbereich gesperrt, Beengtheit und Lärm. Und: "Wir wurden auf diesen Missstand erst beim Bezahlen des Eintrittspreises aufmerksam gemacht!" Dass es einen 10%igen Rabatt gibt, finden beide - und auch andere Kunden - "als Hohn". Denn: Immerhin seien von vier verfügbaren Becken nun nur drei benützbar, und Schwefelwasser gebe es derzeit auch keines. Elisabeth Gerstenecker schrieb ein geharnischtes Mail an die Geschäftsleitung und monierte einen mindestens 50%igen Eintrittsrabatt. Gerhard Fischer: "Die Alternative wäre, die Römertherme bis zum Ende der Baustelle geschlossen zu halten."
Doris Walter, Geschäftsführerin der Kurbetriebsgesellschaft, ist selbst "not amused", aber aus anderen Gründen. Während der Revisionssperre habe sich herausgestellt, dass das Schwefelbecken ein "Husch-Pfusch" aus den Errichtungstagen gewesen sein dürfte, übrigens nicht die einzige. "Wir konnten beim Schwefelbecken nicht wie geplant neue Fliesen erneuern, weil gar kein Untergrund da war. Nun wissen wir wenigstens, warum es uns im Winter die Platten immer aufgefroren hat. Außerdem ist das Dach undicht." Nun muss das Schwefelbecken generalsaniert werden, und das dürfte bis Ende September dauern.
Lange Sperre unrentabel
Eine Verlängerung der Sperre der Römertherme sei nicht möglich, so die Geschäftsführerin. "Wir können unsere ca. 45 MitarbeiterInnen ja nicht in Zwangsurlaub schicken, was sollen wir mit denen machen?" Ein großzügigerer Rabatt erscheint Doris Walter ebenso nicht gerechtfertigt, denn: "Außer dem Schwefelbecken ist alles inklusive Sauna und Fitness voll in Betrieb. Schwefelwasserzusatz gibt es auch im Whirlpool."
Besitzer des Gebäudes ist nach wie vor die Stadt Baden, die für die Kosten aufkommen muss. DI Birgit Hensely, Stadtbaudirektor-Stellvertreterin, zu den Bezirksblättern: "Für die Sanierungskosten muss die Stadt aufkommen. Grundsätzlich haften Baufirmen für Mängel drei Jahre. Ich möchte aber betonen, dass es vor 20 Jahren ganz andere Vorschriften gab. Wir sind verpflichtet, bei Sanierungen den heutigen Stand der Technik herzustellen und das tun wir hier. Wir ersuchen um Verständnis." Über die Kosten kann sie derzeit noch nichts sagen.


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