Bad Vöslauer Grüne vermuten "Mauschelei"
City-Planung startet mit Zweifeln am Vergabeverfahren
BAD VÖSLAU. Die Neugestaltung des Vöslauer Zentrums könnte sich zum "Krimi" ausweiten. Die Grünen orten Unklarheiten beim Vergabeverfahren zur Detailplanung, die Liste Flammer will die schweren Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen.
Im EU-weiten Vergabeverfahren war die bekannte Firma Kosaplaner mit einem Angebot von 203.000 Euro und 99 Qualitätspunkten der Bestbieter. Den Grünen war aufgefallen, dass das Angebot des Zweitbieters mit 463.000 Euro und 51 Qualitätspunkten doppelt so teuer war. Die Grünen wollten deshalb beide Anbote im Detail sehen. "Wir haben um jede Information kämpfen müssen, ein Krimi", so Mückstein, "die Angebote wurden uns nie physisch, sondern nur digital vorgelegt, eine seriöse Gegenüberstellung der beiden Angebote war so nicht möglich. Das wäre aber die Voraussetzung, um so einen Beschluss zu fassen. Jeder Private, der zwei so gegensätzliche Anbote erhält, würde wohl ein weiteres Anbot einholen. Bad Vöslau entscheidet sich einfach für den Bestbieter, ich bin entsetzt, wie da gehandelt wurde."
Entsetzen auf beiden Seiten
"Entsetzt" über die Vorwürfe zeigte sich der zuständige Stadtrat Thomas Lampl (Verkehrs- und Infrastrukturausschuss, Liste Flammer). Er wollte einen im Raum stehenden Vorwurf der Verfahrensmanipulation erkannt haben. "Das wird Auswirkungen haben." Er selbst könne sich den Preisunterschied auch nicht erklären. "Vielleicht wollte die zweite Firma in Zeiten der vollen Auftragsbücher den Auftrag gar nicht wirklich. Die dritte Firma hat leider kein Anbot abgegeben", so Lampl. Er betonte, dass man ein laufendes Vergabeverfahren nicht einfach abbrechen könne und dass es auch nicht erlaubt sei, Unterlagen einfach zu verschicken. Man habe alle Unterlagen "persönlich" hergezeigt. Die Anbote werden von einer vBewertungskommission aus Fachleuten beurteilt. Die Grünen wünschen sich auch hier mehr Einbeziehung der Opposition. Sie warfen der Bewertungskommission zur Zentrumsgestaltung "Befangenheit" vor, mehrere Mitglieder seien direkt oder indirekt von der Firma Kosaplaner abhängig. Auch dieser Vorwurf wurde von Lampl schärfstens zurückgewiesen, unter erneuter Androhung von "Auswirkungen". Geht der Krimi also weiter?
"Zentrum ist ein Schritt näher"
Ganz unspannend verlief zumindest die Abstimmung im Gemeinderat. Die Vergabe an "Kosaplaner" wurde mit großer Mehrheit gefasst, nur ohne die Grünen. "Wir sind dem neuen Zentrum wieder einen Schritt näher", sagte Bürgermeister Christoph Prinz.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.