Die Doktoren aufs Korn genommen

- Foto: Kraus
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Das Karl-Theater Gießhübl amüsiert mit seiner Version von Molières "Der eingebildete Kranke".
MÖDLING (gast). Bezirksblätter-Redakteure haben zuweilen verborgene Leidenschaften. So etwa Kollege Roland Weber, Redakteur dieser Zeitung. Seit Freitag mimt er im "Eingebildeten Kranken" einen jungen Mann namens Thomas Diafoirus, der zwar über Doktorhut, Lateinkenntnisse und stramme Männlichkeit verfügt. Mangels weiterer Talente kann er aber trotzdem nicht das Herz der braven Angèlique (Ulli Eske) gewinnen. Die hat sich nämlich - nicht ganz so brav - schon in einen Anderen (Markus Mudrak) verguckt, nur weil der so schön singen kann.
In der Inszenierung von Karl Rittler kommen die Herren Doktoren auch sonst nicht so gut weg. Seine Kritik der Schulmedizin verleitet zu Lachsalven. Besonders erwähnenswert die beiden Stars: Gabriele Berger als gewieftes Dienstmädchen Toinette und Karl Rittler(ein wirklicher Doktor!) als Eingebildeter Kranker lassen vergessen, dass das Gießhübler Karl-Theater eine Amateur-Truppe ist.
Nicht nur die Herren Doktoren nimmt Karl Rittler übrigens aufs Korn, sondern auch die Seitenblicke-Gesellschaft. Stellenweise erinnert der Eingebildete Kranke auch an einheimische Party-Löwen, die sich gerne mit jungen Damen die ewige Jugend erkaufen. Neben Rittler brilliert seine "Barbie"/"Mausi", ganz wie man will, Katharina Weber.
Fazit: Anschauen, amüsieren. Im Arbeiterkammersaal Mödling bis 1. Dezember. www.karl-theater.at


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