Die "Ex" als böse "Hex'"

- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Frau terrorisierte den "Verflossenen" mit Anrufen und zerstach ihm die Autoreifen. Er fiel ihn Ohnmacht.
BADEN. 50 Anrufe täglich - das hätte der 38-Jährige Badener von seiner "Ex" ja gerade noch ausgehalten. Als sie aber auch noch drei Reifen an seinem Auto zerstach, kippte er um.
Am 15. Oktober erstattete der Mann Anzeige auf der Badener Stadtpolizei. Er fühlte sich seit Wochen von seiner Ex-Frau massiv belästigt, erzählte der Badener. Er gab an, dass die Frau ihn täglich 50mal anrief und ihn abends vor der Wohnung abpasste, um ihm Vorwürfe zu machen. So war es auch am Abend des 10. Oktober. Die Frau forderte ihn auf, zu seinem Auto zu kommen, sie wisse, wo es geparkt sei. Der Mann folgte ihr und stellte dann vor Ort fest, dass drei der Autoreifen platt waren - zerstochen. Das war dem nervlich ohnehin schon Gepeinigten dann zu viel. Er regte sich so sehr auf, dass er ohnmächtig wurde. Mit der Diagnose Kreislaufschwäche kam er ins Thermenklinikum, wo er ambulant versorgt wurde.
Der Schaden an den aufgestochenen Reifen beträgt 150 Euro. Die "Ex" muss sich nun wegen Stalking, Sachbeschädigung und Körperverletzung verantworten.
Was sich hier wie ein Psycho-Krimi liest, ereignete sich im Bezirk Baden heuer schon 39 Mal: Stalking - auch "beharrliche Verfolgung" genannt. Seit sechs Jahren ist ein derartiges Verhalten strafrechtlich relevant und kann Haftstrafen bis zu drei Jahren nach sich ziehen. "Seit der Paragraf 107a in Kraft ist, haben wir im Bezirk jährlich immer zwischen 50 und 60 Fälle", sagt ein Badener Kriminalist. Die Aufklärungsquote ist sehr hoch, da die Täter zumeist bekannt sind.
Im Gegensatz zu der "Ex", die sich nach der Trennung zur bösen "Hex" verwandelt, ist übrigens die große Mehrzahl der Stalker männlich, weiß man auf der Polizei.


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