Premiere von "Friederike" in Baden:
Ein Abend mit schillernden Akzenten
BADEN. In ihrer ersten Arbeit für die Bühne Baden zauberten Ulrike Reinhard und Hanna Sophie Stejskal ein poetisch-zauberhaftes Bühnenbild für "Friederike". "Eine historische schwarz-weiße Postkarte aus dem Dorf Sesenheim um 1770 war die Basis für unsere Idee", erzählt Stejskal. Auch die (zum Teil skurrilen) Kostüme (die gut zu Herbert Steinböck und Verena Scheitz passten) entwarf das Damen-Duo. Es trat auch selbst am Premierenabend poetisch-schillernd auf. "Unser Styling passt zu unserer Idee", so Stejskal.
Nette Regie-Einfälle
Regisseur Peter Lund verpasste der Handlung um die tragische Liebesgeschichte zwischen Goethe und der Pfarrerstochter Friederike eine zusätzliche Zeitebene und ließ zu diesem Zweck auch zauberhafte Marionetten (aus eigener Produktion übrigens!) tanzen.
In der Premierenansprache feierte Theaterdirektor Michael Lakner den Goethe-Darsteller Clemens Kerschbaumer als "wiederauferstandenen Fritz Wunderlich", der ja unter anderem auch für die bekannteste Arie des Stückes "O Mädchen mein Mädchen" berühmt geworden war. Domenica Radlmaier ist für Lakner eine "unglaublich anmutige" Friederike mit "wunderbarem Timbre".
Kein Happy-End für die Frauen
Die Operette endet übrigens tragisch: Friederike verzichtet auf ihre große Liebe und lässt Goethe nach Weimar ziehen, wo er berühmt wird. Kein Happy End gab es auch für das Buffo-Paar: Friederikes Schwester Salomea (Theresa Grabner) verzichtet auf ihren lustigen "Lenz" (Ricardo Frenzel Baudisch) und bleibt bei ihrem strengen Arzt Weyland (Oliver Baier, der insgesamt vier schauspielerische Rollen spielte) - Frauenschicksale zu Goethes Zeiten.
Dem Premierenpublikum bot die Inszenierung also einigen Diskussionsstoff, darunter Birgit Sarata, Paul Leitenmüller, Journalist Peter Jarolin, die Sopranistin Ivana Zdravkova und Ernst Schebesta als Vertreter der Stadt.
Am Spielplan steht das Stück bis 15. März.
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