Fischer bangen um Forellen & Co
Silberreiher, Graureiher und Kormorane bereiten den Fischern auf den heimischen Gewässern Kopfzerbrechen. Nun wurden die Jagdbestimmungen gelockert.
Fischreiher und Kormorane - die Vögel sind zum Teil geschützt, ernähren sich aber gerne von Fischen. Wobei Kormorane vor allem den Bestand in tieferen Gewässern wie Teichen oder dem Wr. Neustädter Kanal schädigen, Grau- und Silberreiher hingegen haben es auf Niedrigwasser abgesehen.
„Speziell jetzt, wo in den Flüssen das Wasser niedrig ist, können die Fische vor den Reihern nicht flüchten und werden ihr Opfer. Mit ihren spitzen Schnäbeln hacken die Reiher auch auf größere Fische hin, durchlöchern sie quasi, ohne sie dann fressen zu können – und so verenden die Fische dann“, erzählt Andreas Schweiger, Obmann des Fischereisportvereines Baden, der die Gewässer von Sattelbach bis Achau betreut.
Der Verein zählt mit 500 Mitgliedern zu den größten im Bezirk.
Und auch über die Problematik der Kormorane weiß der Obmann Bescheid: „Die Äsche lebt zum Beispiel nur in tieferen Gewässern. Und gerade im Frühjahr zur Laichzeit wird sie Opfer der tauchenden Kormorane, sodass es nun bei uns kaum noch Äschen gibt.“ Kormorane leben von Mitte Oktober bis März bei uns. Sie gehören wie auch die Silberreiher zu den geschützten Arten. Das heißt, sie dürfen – wenn überhaupt - nur sehr eingeschränkt bejagt werden.
„In den letzten 15 Jahren hat die Vogelpopulation durch den Schutz aber wieder stark zugenommen. Bei uns gibt’s mittlerweile mindestens 30 Reiher und bis zu 300 Kormorane, die die Fischbestände bedrohen“, so Schweiger. Und weiter: "Ein Kormoran braucht mindestens ein halbes Kilo Fische pro Tag. In unseren Flüssen sollten rund 5000 Kilo erwachsene Fische schwimmen, die jung von uns ausgesetzt wurden. Bei 300 Kormoranen bleibt kein einziger Fisch über - ausgenommen die ganz kleinen unter 10 cm."
Ab 1. Oktober beginnt die neue Jagdsaison und die Fischer freuen sich, dass sie nun eine Lockerung der Jagdbestimmungen erreichen konnten. Gemäß Verordnung dürfen Kormorane nun an der Triesting bis Oberwaltersdorf und am Wr. Neustädter Kanal von Leobersdorf bis Biedermannsdorf bejagt werden. Graureiher dürfen an Fischzuchtanlagen und Bächen, die der Fischzucht dienen, bejagt werden. Andreas Schweiger: "Kormorane sind sehr schwierig zu jagen, da sie schnell Gefahr wittern. Bei den Graureihern ist es einfacher, sie kommen immer an ihre Plätze zurück."
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