Frischluft für das Stadttheater
BADEN. Die Corona-Zwangspause wurde von der Bühne Baden für den Einbau einer Belüftungs- und Klimaanlage genutzt.
Geschäftsführerin Martina Malzer erläutert im Rahmen einer Pressekonferenz: "Die brandneue Anlage gewährleistet einen Frischluftanteil von 95 Prozent. Der vorgesehen Kühlfaktor ermöglicht eine Lufteinblastemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius. Besonders an heißen Tagen wird sich das auf das Wohlempfinden des Publikums auswirken."
Belüftung einst und jetzt
Im 110 Jahre alten denkmalgeschützten Stadttheater stellte der Einbau eine technische Herausforderung dar. "Wobei das Theater ursprünglich über ein Belüftungssystem verfügte", berichtet der Künstlerische Leiter Michael Lakner. Es gab einmal ein unterirdisches Wasserreservoir, über Klappen im Boden wurde Wasserdampf in den Saal eingebracht, ähnlich unmerklich wie bei einem Verdunster an Heizkörpern. Im Lauf der Jahrzehnte wurde das System aufgegeben. Dass es einmal dieses Belüftungssystem gab, kam dem neuen Vorhaben dabei zugute. Es wurden nämlich die alten Lüftungsvorkehrungen reaktiviert, wobei die neue Anlage selbstverständlich nun dem neuesten Stand der Technik entspricht. Bei Temperatur und Befeuchtung der Luft werden alle strengen Vorgaben des Landes NÖ eingehalten, betonen Michael Lakner und Martina Malzer.
Für die Bereiche Parterre, Balkon und Galerie wird es eigene Kreisläufe geben. Die an sich geräuschlose Anlage wird - so ist es geplant - vor Beginn der Vorstellung und in den Pausen in Betrieb genommen. Zum ersten Mal übrigens bei der Premiere von Anatevka am 24. Oktober. Im Parterre wird die frische Luft über Rosetten, die in den Parkettboden geschnitten wurden, milde in den Saal eingebracht. Durch die Quelllüftung werden lästige Zugerscheinungen und Luftverwirbelungen vermieden.
Kosten: 800.000 Euro
Ursprünglich war nur der Einbau einer Belüftungsanlage geplant, doch mit geringer finanzieller Mehrbelastung erschien es zweckmäßig, auch gleich eine Kühlfunktion mitzubauen. Die Kosten von 800.000 Euro trägt die Bühne Baden GmbH selbst. 150.000 Euro kamen im Zuge einer Fundraisingaktion, also aus Spenden und aus Verkaufsaktionen für Theaterfans zustande. "Das Projekt ist auch klimarelevant und so hoffen wir auch auf eine Förderung durch das Umweltministerium", so die Geschäftsführerin.
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