Hermann Sasshofer (98): Der Wald ist meine Medizin
BAD VÖSLAU. Es gibt noch Wunder, möchte man glauben. Hermann Sasshofer ist so ein Wunder. Der Mann, der im April seinen 98. Geburtstag feiert, geht seit Jahrzehnten täglich zwei- bis zweieinhalb Stunden im Wald spazieren, egal bei welchem Wetter. Heute kommt er gerade von einer Tour über Sandgrube, Klettergarten und Harzberg zurück. Da geht's doch auch teilweise ganz schön bergauf... "Schön langsam geht das schon", schmunzelt Sasshofer. Der Wald ist für ihn Medizin. Die gute Luft, die Ruhe und vor allem die Bewegung tun Hermann Sasshofer gut. Und das sieht man ihm an. Er braucht keinen Gehstock, er braucht keinen Doktor und keine Medikamente. "Ja, ich hab schon ein künstliches Knie und in der Schulter knackst es manchmal. Aber ansonsten und vor allem organisch bin ich pumperlgsund."
Schlafen wie ein Murmeltier
Der Witwer lebt allein und schaukelt seinen Haushalt selbst, er kocht sich auch regelmäßig was. Zum Einkaufen fährt er noch immer mit dem Auto. Und er schläft nachts "wie ein Murmeltier".
Was an ihm so erfreut, ist sein Humor. Ein verschmitztes Lächeln hat er immer auf den Lippen, auch jetzt, als ihm gerade Evelyn Berger aus Vöslau und Petra Fassl aus Sooß begegnen. Die beiden Frauen bleiben für ein kleines Tratscherl stehen, für sie beginnt ihre Wanderung erst. "Herr Sasshofer ist nicht nur mein Vorbild, sondern auch das von meinem 16-jährigen Sohn", erzählt Evelyn - und das freut Hermann Sasshofer.
Immer freundlich
Er hat ein bewegtes Berufsleben hinter sich und immer viel zu erzählen. Seit vielen Jahren sieht er unverändert aus. "Ja, mit meinem Ableben ist nicht mehr zu rechnen", lächelt er - und legt ein Scherzchen nach: "Der Teufel will mich noch nicht haben!" Kein Wunder, Hermann Sasshofer ist einfach zu freundlich.
Er lüftet seinen Hut, wünscht einen schönen Frühlingstag und geht nach Hause, das Mittagessen vorbereiten.
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