Jane Goodall bei den Vöslauer Vögeln

- Jane Goodalll mit ihrer Übersetzerin
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Die berühmte Schimpansenforscherin besuchte am 1. Oktober mit Landeshauptmann Erwin Pröll und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner die Vogelforschungsstation in Bad Vöslau
Viele junge Menschen scharen sich um Jane Goodall, sie ist ihr Idol. Die berühmte Schimpansenforscherin muss Autogramme geben, und für Fotos posieren. Ihr Besuch in der Vogelforschungsstation am Vöslauer Haidlhof, einer Abteilung der Universität Wien, war ein besonderes Ereignis. Man will hören, was die 80-Jährige zum Thema Tier- und Menschenrechte zu sagen hat. So beantwortet sie für ORF-Redakteur Jürgen Pettinger die Frage: „Soll man die Menschenrechte auch auf Menschenaffen ausdehen“ so: „Warum nicht, es würde unseren Blick auf die Tiere schärfen. Aber ich gebe zu bedenken, dass für viele Menschen auch die Menschenrechte noch längst nicht selbstverständlich sind.“
Der Bezirksblätter-Redakteurin verrät sie, dass sie seit den 1960ern Vegetarierin ist. Warum? „Weil seit damals die Industrialisierung der Tierhaltung und der Landwirtschaft begann und ich das mehr als traurig und ungesund finde.“ Vegan lebt sie nicht, denn das wäre bei ihren vielen Reisen um die Welt zwar nicht unmöglich, aber doch schwierig.
Jane Goodall war in Begleitung von Landeshauptmann Erwin Pröll und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner zu Besuch in der Vogelforschungsstation in Bad Vöslau. Beim Fototermin mit den Politikern vor einer Vogel-Voliere beobachtet sie lieber den das Gitter hinter ihr hochkletternden neuseeländischen Papagei (Kea) als in die Fotokameras zu lächeln. Aber das tut sie dann doch. Die zierliche Frau spricht mit leiser Stimme und ihre Botschaft wird gehört. 1960 begann sie – überzeugt davon, dass auch Tiere Gefühle haben – an Schimpansen zu forschen. Eine Frau Doktor war sie damals noch lange nicht und ihr größter Lehrer war ihr Hund Rusty.
Seither hat sich viel verändert. Jane Goodall machte in Cambridge ihr Doktorat nach. Und die Forschung an Tieren ist vorangeschritten. „Schade, dass die Tiere nun keine Namen mehr haben sondern Nummern.“ Nicht so in Bad Vöslau. Jeder Kea hat seinen eigenen Namen, erzählt mir eine Studentin.
Vogelforscher Thomas Bugnyar stellt die Arbeit in Bad Vöslau kurz vor. „Wenn Schimpansen Gefühle habe, warum nicht auch andere Tiere“, sagt er. Hier wird unter anderem das Sozialverhalten von Raben untersucht. Auch deren aggressives Verhalten ist ein Thema.
Jane Goodall: „Ich habe die große Hoffnung, dass der Mensch mit seinem Intellekt, der ihn doch von den Tieren unterscheidet, seine Aggressionen eines Tages eindämmen kann. Für eine bessere Welt.“ Endlich, als die Kameras abgebaut und die Fotografen zum nächsten Termin geeilt sind, gönnt sich Jane Goodall eine kleine Pause, beim vegetarischen Brötchen. Dann geht auch für sie die Reise weiter, und ihre Mission.
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