Jowi Trenner und kein Ende
Wiener Neustadt, Baden. Der Badener Politiker ("wir badener") musste sich in einem zweiten Prozess wegen des Vergehens der üblen Nachrede verantworten.
Der Vorwurf: Trenner habe tatsachenwidrig behauptet, dass ein Restaurant nur im Wege einer "Freunderlwirtschaft" vergeben und dadurch ein Vermögensschaden herbeigeführt worden sei. Konkret: Das Fischrestaurant "Marktamt" am Brusattiplatz in Baden soll - so Trenner - erheblich unter Wert verpachtet worden sein. Dem sehr resoluten Politiker wurden nähere Informationen über den Lokaldeal seitens der Stadtregierung (ÖVP/Grüne) vorenthalten. Was Zeugen, auch von anderen Parteien, bestätigten.
In der heutigen Verhandlung kamen Ex-Immo-Geschäftsführer Gerhard Freund, die SP-Gemeinderätin Heidi Hofbauer, Ex-Stadtchef August Breininger und Christine Witty (beide "wir badener") zu Wort: Einhelliger Tenor: Die Vergabe verlief sehr untypisch und sehr verdächtig. Freund stotterte sogar: "Ich habe die Antwort nicht gefunden..." Wenig später kündigte er seinen Job in der Immobilien Baden GmbH.
Mehr Politik als Justiz
Was jedoch Richterin Christine Kuzmany kalt ließ: "Ich bin nicht dazu da, politische Entscheidungen zu beurteilen."
Das Juristische blieb wieder einmal auf der Strecke. War es nun eine üble Nachrede Trenners, als dieser 2016 in aller Öffentlichkeit von Freunderwirtschaft sprach oder nicht? Die Grüne Helga Krismer, die Trenners Aussagen zur Anzeige brachte und die Neustädter Staatsanwaltschaft verhielten sich heute sehr passiv. Abwarten und alle Zeugen irgendetwas von sich geben lassen...
Fortsetzung: 6. April
Ein Ende ist erst am 6. April in Sicht. Dann werden die Zeugen Silvia Dobner (Gemeinderätin) und Stefan Szirucsek (damaliger Immo-Aufsichtsrat) einvernommen.
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