Landesklinikum Baden: Fragestunde zu Spitals-Pannen
Der Geschäftsführer der NÖ Landesklinikenholding, Helmut Krenn, spricht von einem möglichen Schaden von "5 bis 7 Millionen" und von "Gefahr in Verzug".
Auf Initiative von Landtagsabgeordneter und Badens Vizebürgermeisterin Helga Krismer (Grüne) stand am Montag zu Mittag der kaufmännische Geschäftsführer der NÖ Landesklinikenholding, Helmut Krenn, in der Eingangshalle des Badener Spitals Rede und Antwort zur peinlichen Pannenserie.
Zwei große "Baustellen"
Es seien zwei prinzipielle Schäden auszumachen, betonte Krenn: Zum einen der Wassereintritt im Keller des Pavillon A, wo sich die Umkleideräume des Personals befanden, die jetzt im Erdgeschoß sind. Der Keller wird derzeit entlüftet und entkeimt und ist nur in Schutzanzügen zu betreten. Als Ursache dieses Schadens wird ein innen verlegtes geborstenes Regenwasserrohr (Helga Krismer: "So was würde ich nicht bauen") angegeben.
Baumängel bei der Verrohrung in allen drei Pavillons des Spitals sind der zweite Grund kleinerer und größerer Wasserschäden in verschiedenen Teilen des 190 Millionen-Neubaus. "Überall dort, wo die Rohre zusammenstoßen, müssen diese händisch zusammengedreht werden", erklärt der Geschäftsführer. Und nachdem für die gesamte Verrohrung eine einzige Firma verantwortlich war, müssen nun tausende solcher Schraubverbindungen überprüft werden. "Eine Herausforderung bei laufendem Betrieb!", gesteht der kaufmännische Direktor im Badener Spital, Nikolaus Jorda.
Gewährleistungspflicht
Seitens der Holding teilt Krenn mit, dass man vor allem den Generalplaner, der auch für die örtliche Bauaufsicht zuständig war, in die Gewährleistungspflicht nehmen wolle. Es sei aber für den Prüfvorgang auch bereits eine renommierte externe Firma beauftragt worden, so der Geschäftsführer. Ohne Ausschreibung allerdings, weil es sich um "Gefahr in Verzug" handle. Krenn geht von einem Schaden von 5 bis 7 Millionen Euro aus. Aber: "Wir werden das nicht bezahlen." Er deutet auch an, dass es wohl um Rechtsstreitigkeiten gehen wird, denn man habe es auch mit schwierigen Partnern zu tun. Intern habe sich der Generalplaner gegenüber der Holding gerechtfertigt, öffentlich tat er dies bislang nicht. "Fahren wir gleich weiter zu ihm", so Helga Krismer, die im Landtag einen Sonderbericht in der Spitalscausa eingefordert hatte. Diesem Wunsch hatte allerdings die ÖVP-Mehrheit abgelehnt. LAbg. Christoph Kainz, der auch bei dem Spitalsgespräch dabei war, erklärte, dass es sich um kein "Politikum" handle und ein solcher Bericht nicht versprochen werden kann. Der Holding-Geschäftsführer versprach jedoch, alle acht gestellten Fragen "schnell und ehrlich" zu beantworten. "Insgesamt wünsche ich euch eine transparentere Kommunikation", dankte Krismer zum Abschluss für die öffentliche Fragestunde.
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