Moschee-Reportage
VON ELISABETH MARTSCHINI. Bevor 2009 die Moschee in Bad Vöslau eröffnet werden konnte, war die Angst in manchen Teilen der Bevölkerung groß: Es wurden Unterschriften gegen das Bauvorhaben gesammelt und heiße Diskussionen über die Höhe der Minarette geführt. Wer nach zweieinhalb Jahren Bilanz zieht, wird die v. a. auf Unwissenheit gründenden Befürchtungen allerdings nicht bestätigt finden. Im Gegenteil.
Der Gebäudekomplex beherbergt neben der Moschee auch ein Restaurant und ein Café, die zu beliebten Treffpunkten wurden. Hizir Hoca, als Imam türkischer Beamter, oder Rasim Bozkurt, kürzlich vom Verein ATIB zum ehrenamtlichen ‘Hausmeister’ der Moschee gewählt, heißen BesucherInnen herzlich willkommen. Wer sich gemäß dem islamischen Gebot vor dem Betreten des Gebetsraums seiner Schuhe entledigt, kann man die reich verzierte Gebetsnische (Mihrap), die Predigkanzel (Minber) oder die Vortragskanzel (Kursu) aus nächster Nähe besichtigen. Die mit arabischer Schrift versehenen Fliesen zeigen Suren aus dem Koran.
Moschee, Café und Restaurant stehen BesucherInnen jeder Konfession offen. Ein Höhepunkt des konfessionellen Miteinanders war am 29. Juni eine halbe Stunde vor dem Freitagsgebet, die Predigt eines katholischen Geistlichen.
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