Mobilität anno 1924 in Baden
Südbahn, Elektrische, Fiaker, Fahrpost, Stadtträger
BADEN. Ein Fremdenführer in Broschürenform aus dem Jahr 1924 informiert über die damaligen Verkehrsverhältnisse. Autos waren noch ein seltener Anblick in den Straßen von Baden, dafür war die Region gut mit öffentlichem Verkehr versorgt.
Folgende Verkehrsmittel sind im Fremdenführer beschrieben:
Südbahnstrecke Wien-Triest: Von Wien (Südbahnhof) 27 Kilometer entfernt, hat Baden mit Benützung dieser Bahn eine bequeme und rasche Verbindung mit der Reichshauptstadt sowohl, wie mit allen größeren Stüdten in südlicher Richtung bis zur Hafenstadt Triest. Wien wird mit Personenzügen (Aufenthalt in allen Stationen zwischen Wien und Baden( in 50 Minuten, mit beschleunigten Zügen in 25 Minuten und mit Eilzügen in 24 Minuten erreicht. Täglich verkehren auf der Lokalstrecke 130 Züge. Die Züge verkehren nach mitteleuropäischer Zeit. Alle öffentlichen Uhren in Baden zeigen die mitteleuropäische Zeit.
Elektrische Lokalbahn Baden-Wien: Im Jahr 1907 neu eröffnet, führt diese den Anforderungen der Neuzeit angepaßte elektrische Schnellbahn von Baden, Josefsplatz, mit Berührung der östlichen Orte in der Nähe Badens, unmittelbar in das Zentrums Wiens, mit der Endstation Giselastraße. Jede halbe Stundeverkehren Züge in beiden Richtungen. Fahrzeit 1 Stunde 10 Minuten, Schnellzüge 55 Minuten.
Elektrische Lokalbahn von der Station Südbahnhof Baden - Helenental - Rauhenstein: 20 Minuten Fahrzeit. Passiert Kaieser Franz Josefring (Josefsplatz), Johannesgasse, Helenenstraße, Endstadtion Hotel Sacher (Rauhenstein). Anschluß von Doblhoffbrücke nach Vöslau.
Elektrische Lokalbahn, Ringlinie. 12 Minuten Fahrzeit. Route: Südbahnhof, Wilhelmring, Franzensring, Kurpark, Erzherzog Rainerring, Josefsplatz, Anschluß an die Linien von Josefsplatz nach Wien, Helenental und Vöslau.
Elektrische Lokalbahn Baden - Vöslau: 18 Minuten Fahrzeit. Von Pelzgasse (Anschluß der Linie ins Helenental), Weilburgstraße, Schimmergasse, nach Sooß (Ort bei Baden) und Vöslau nächst dem Bade.
Dazu gab es Automobil-Taxameter, Fiaker und Einspänner-Lohnfuhrwerke mit Gummirädern auf den frequentiertesten Plätzen der Stadt und zwar am Südbahnhofplatz, am Kaiser Karl-Platz, am Josefsplatz, beim Stadtpark, in der Weilburgstraße und im Helenentale beim Hotel Sacher. Den Passagieren war empfohlen "vor Benützung des Wagens, besonders bei länger dauernder Verwendung, behufs Vermeidung nachträglicher Differenzen mit dem Wagenlenker genaue Vereinbarung wegen des Fahrpreises zu treffen".
Fahrpost-Verbindungen: Vom Hotel "schwarzer Bock", Pergerstraße, verkehrten in der Kursaison vormittags und nachmittags Postwägen nach Alland und nach Heiligenkreuz und umgekehrt. die Fahrzeit betrug 2, resp. 1 1/2 Stunden.
Zusätzlich zur Fahrpost gab es dann auch noch die konzessionierten "Stadtträger", die Botengänge, Gepäckstransporte, Träger- und Führerdienste nach behördlich festgestelltem Tarif besorgten. Standplätze waren am Bahnhofplatz, am Kaiser Karlplatz, Josefsplatz, beim Franzensbad, beim Kurpark und beim Hotel "goldener Löwe".
Mehr Beiträge zum Thema "100 Jahre NÖ" findest du in unserem Channel meinbezirk.at/100-jahre-nö
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