Anrainer kämpfen weiter:
Tankstellen-Streit: Nächste Runde
BAD VÖSLAU. Zwei Tankstellen nebeneinander? Wenn die Widmung stimmt, ist auch das offenbar bewilligungsfähig. Auch wenn das vielleicht nicht jeder versteht. Es ist offenbar bewilligungsfähig auch in Zeiten von teurem Sprit, fragwürdiger Pkw-Mobilität und auch angesichts vieler umliegender Tankstellen. Die BH Baden gab grünes Licht für die Errichtung einer Tankstelle nur wenige Meter neben der bestehenden Jet-Tankstelle in der Industriestraße.
"Wenn das kommt, haben wir nie wieder Ruhe!", sind die Anrainer der Joseph Haydn-Gasse hell empört. Sämtliche ihrer Einwendungen wurden von der BH Baden für "null und nichtig" erklärt, berichtet einer der rund zehn Anrainer, die erstmals vor einem Jahr in einer Projektvorstellung von dem Tankstellenplan erfuhren.
Kampf mit Hilfe eines Anwalts
Geplant ist demnach auf dem Areal der ehemaligen McDonalds-Filiale in der Industriestraße eine Tankstelle mit Waschanlage, fünf SB-Waschstellen, Servicestellen und eine Backbox, in wenigen Metern Abstand zu Wohnhäusern. Mit 24-Stunden-Betrieb. "Dass das laut wird, zeigt ja auch, dass die bestehende Lärmschutzwand von 5 auf 10 Meter Höhe verdoppelt werden soll." Die Anrainer wollen alles unternehmen, um das Projekt, das ja auch zu einer massiven Entwertung ihrer Häuser und Grundstücke führen würde, zu verhindern. Sie haben sich an die Anwaltskanzlei von Gottfried Forsthuber in Baden gewandt.
Die bekämpfte den vorliegenden Bewilligungsbescheid insbesondere mit den zu wenig geprüften Lärmauswirkungen und fragwürdigen Darstellungen: "Es kann nicht sein, dass ein Fahrzeug mit laufendem Motor eine Lärmemission von 0 Dezibel haben kann, wie behauptet."
Umgebungslärm sehr hoch
Des Weiteren sei der Umgebungslärm trotz bereits bestehender Lärmschutzwand (die aufgestockt werden soll) bereits bei 74 Dezibel, gäbe es die Lärmschutzwand nicht, wäre die Lärmbelastung mit 111 Dezibel schon jetzt weit über der erlaubten Grenze (65 Dezibel bei Tag).
Die Anrainer haben übrigens Erfahrung im Kampf gegen unliebsame Projekte. Vor Jahren haben sie auf dem selben Grund (neben Dänischem Bettenlager) einen Supermarkt verhindert. Sie halten all ihre ursprünglichen Einwendungen gegen den Tankstellenplan aufrecht und setzen auf Verzögerung und optimal auf Verhinderung des Projektes. Das Landesverwaltungsgericht, bei dem die Sache nun anhängig ist, wird entscheiden, wie es weiter geht. Anwalt Gottfried Forsthuber: "Wie lange es dauert, kann man nicht voraussagen. Das Gericht hat maximal 24 Monate Zeit bis zur Entscheidung."
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.