Zu viel Lärm im Wald
Tiertragödie in Sooß
SOOSS. Samstag, der 13. März, war ein frühlingshafter Tag und gleichzeitig ein trauriger Jahrestag: Seit einem Jahr begleitet uns nun schon die Corona-Pandemie mit zahlreichen Verhaltenseinschränkungen. Viele Menschen suchen deshalb Erholung beim Spazierengehen in der Natur, mehr oder weniger das einzige, was auf sportlicher Ebene erlaubt ist. Doch der Wander-Boom hat auch tragische Schattenseiten.
So wurde just am 13. März eine Hirschkuh mitsamt ihrem Kalb von den vielen Menschen im Wald - von Wanderern bis zu Reitern und Hundigassigehern - offenbar so stark beunruhigt und verschreckt, dass sie mitsamt ihrem Jungen aus dem Wald lief und in die Weingärten beim Lausturm flüchtete. Immer wieder rannten die beiden Tiere gegen die als Stütz- und Rankhilfe angebrachten Drähte und Pflöcke in den Weingärten, bis sie schwer verletzt zusammenbrachen. Im Beisein der Polizei blieb dem Jagdleiter nur mehr die Möglichkeit, das Leiden der geschundenen Wildtiere zu beenden. Die Hirschkuh hätte demnächst übrigens zwei gesunde Kälber zur Welt gebracht.
"Es geht auch leise!"
"Natürlich ist der Wald ein Ort für Erholungssuchende, nicht aber ein Spielplatz für Mountainbiker, Drohnenflieger, Motocrossfahrer oder freilaufende Hunde abseits von erlaubten Routen. Das Beunruhigen von Wild ist verbindlich veboten. Es ist nicht notwendig im Wald und überhaupt in der Natur sich so zu verhalten, dass es zu solchen Vorfällen kommt. Es geht auch leise", sagt Jagdleiter Josef Buchart.
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