Wasser
Versorgungssicherheit mit Trinkwasser in Baden wird ausgebaut

Helmut Herlicska (Techn. Betriebsleiter WLV Nördliches Burgenland), Bürgermeister Ernst Edelmann (Obmann WLV Nördliches Burgenland), Bürgermeister Stefan Szirucsek, Nikolas Sauer (WLV Nördliches Burgenland) sowie Josef Pleyer (Leiter des Wasserwerks Baden). | Foto: 2023psb/c.kollerics
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  • Helmut Herlicska (Techn. Betriebsleiter WLV Nördliches Burgenland), Bürgermeister Ernst Edelmann (Obmann WLV Nördliches Burgenland), Bürgermeister Stefan Szirucsek, Nikolas Sauer (WLV Nördliches Burgenland) sowie Josef Pleyer (Leiter des Wasserwerks Baden).
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Weitere Absicherung der Trinkwasserversorgung durch neue Verbindungsleitung ins Burgenland um 1,2 Mio Euro.
BADEN. Eine Verbindungsleitung ist zwischen dem Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland und Wasserleitungsverband Baden geplant. Das Badener Wasserwerk steht in Ebenfurth und garantiert seit 100 Jahren Trinkwasser in hoher Qualität.Zwei Brunnenreihen und ein Reservebrunnen liefern das Wasser, das für Spitzen und Reserven auch in mehreren Hochbehältern gespeichert wird.

Der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland und die Stadt Baden sind übereingekommen, eine grenzüberschreitende Verbindungsleitung zwischen den beiden Trinkwasserversorgungssystemen samt einem dafür erforderlichen neuen Pumpwerk zu errichten, um die Trinkwasserversorgung in beiden Versorgungsbereichen in Zukunft noch besser abzusichern.

Neue Leitung und Pumpwerk für Badens Wasser

Für das richtungsweisende Projekt wurde bereits im Jahr 2021 gemeinsam eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Ergebnis sowohl die Sinnhaftigkeit wie auch die technische Umsetzbarkeit zeigt.
Konkret ist die Errichtung einer ca. 1900 m langen Verbindungsleitung mit einem Durchmesser von 400 mm (DN 400) zwischen dem Leitungsknotenpunkt beim (Reserve) Brunnen Zillingdorf der Stadt Baden und dem Brunnenfeld Neudörfl des Wasserleitungsverbandes Nördliches Burgenland vorgesehen. Beim Brunnenfeld Neufeld soll außerdem ein Pumpwerk errichtet werden, um bei verschiedenen Betriebszuständen eine Wassermenge von ca. 120 l/s bei Bedarf austauschen zu können.

Durch die vorgesehenen Anlagen sollen insbesondere bei Rohrbrüchen, Ausfall von Versorgungsanlagen und auftretenden Versorgungsspitzen bei Bedarf die erforderlichen Wassermengen gegenseitig zur Verfügung gestellt werden. Eine langfristige, einseitige Lieferung ist dabei nicht das Ziel, sondern die gegenseitige Absicherung. Aufgrund der sehr ähnlichen Wasserbeschaffenheit ist dies sehr gut zu gewährleisten. Um eine sofortige Betriebsbereitschaft und eine gute qualitative Beschaffenheit sicherzustellen, ist ein regelmäßiger Wasseraustausch in etwa wöchentlichen Intervallen vorgesehen.

Kosten von 1,2 Millionen Euro werden aufgeteilt

Nachdem die erforderlichen Beschlüsse zur weiteren Projektumsetzung vorliegen, ist die Beauftragung und Einreichung eines wasserrechtlichen Bewilligungsprojektes vorgesehen. Die Umsetzung des mit ca. 1,2 Mio. € veranschlagten Projektes, dessen Kosten zwischen den Projektpartnern aufgeteilt werden, soll in den Jahren 2024/2025 erfolgen. Baden übernimmt ein Drittel, der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland zwei Drittel, nach der Wahrscheinlichkeit der Benützung.

„Dieses gemeinsame Projekt ist ein klares Zeichen der hohen Bedeutung interkommunaler Zusammenarbeit, auch über Landesgrenzen hinweg, um die Wasserversorgung für die Zukunft abzusichern“, unterstreicht Badens Bürgermeister Stefan Szirucsek.

„Die Sicherung der Wasserversorgung und die Bereitstellung von Trinkwasser in ausreichender Menge und guter Qualität ist die maßgeblichste Aufgabe der Wasserversorgung. Die Sinnhaftigkeit der Errichtung von Trinkwasser-Verbundsystemen wurde uns bereits in mehreren Benchmarking Studien bestätigt. Die Umsetzung dieses Projektes ist ein wichtiger Meilenstein für die Wasserversorgung der Zukunft“, so der Obmann des WLV Nördliches Burgenland, Bgm. Ernst Edelmann.

Das Wasserwerk Baden

Im Rahmen einer Exkursion besuchten Stadtamtsdirektor Roland Enzersdorfer, Baudirektor  Michael Madreiter sowie zahlreiche Stadt- und Gemeinderäte das Wasserwerk in Ebenfurth.

Der Badener Gemeinderat beim Wasserwerk Baden. | Foto: Preineder
  • Der Badener Gemeinderat beim Wasserwerk Baden.
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Der Leiter des Wasserwerkes, Josef Pleyer, hielt einen informativen Vortrag und führte die Besucherinnen und Besucher anschließend durch das Gelände – von den Brunnenanlagen über den Turbinenraum bis zum eigenen Wasserkraftwerk.

Die Mandatare Nisret Bujari, Peter Doppler, Claus Grünwald, Sanin Hanusic, Petra Haslinger, Heidi Hofbauer, Rudi Hofmann, Carmen Jeitler-Cincelli, Andrea Kinzer, Peter Koczan und Maria Wieser konnten sich im Rahmen dieser durch den Ausschussvorsitzenden Jowi Trenner organisierten Exkursion sowohl von der modernen Anlage, aber auch der hohen Qualität des Badener Trinkwassers überzeugen.

Bürgermeister Stefan Szirucsek dazu: „Wir sind zurecht stolz auf die hohe Qualität unseres Trinkwassers und ich bedanke mich bei Jowi Trenner für die Organisation der Exkursion und freue mich über das große Interesse der Stadt- und Gemeinderäte.“

Die Brunnen sind mit 22 km langen Leitungen nach Baden verbunden. Für den Fall eines Blackouts gibt es ein Notstromaggregat mit Dieseltank und das Kleinkraftwasserwerk an der Fischa.

Die Stadt Baden hat die Infrastruktur im Bereich Wasserwirtschaft in den vergangenen Jahren mit gezielten Investitionen weiter gestärkt, sodass die Versorgungssicherheit noch weiter erhöht werden konnte.

Zu den größten Investitionen in der jüngsten Vergangenheit in einer Gesamthöhe von rund 2,5 Mio. Euro zählen:

  • Die Errichtung eines Schachtes (Druckregelventil) in der Haidhofstraße
  • Die Installation von Durchflussmessern
  • Umrüstung auf moderne Tauchmotorpumpen
  • Erneuerung der UV-Desinfektionsanlage in Ebenfurth
  • Partieller Leitungsaustausch

Weitere aktuell geplante Investitionen

Der Abbruch und Neubau des Hochbehälters Badener Berg wurde bereits im Jänner 2022 beschlossen. Dieser neue Behälter wird ein größeres Volumen fassen können, für eine größere Reserve und Sicherheit. Vorarbeiten dazu wurden jetzt im Juni beauftragt.

Wasser muss jedoch nicht nur zu den Häusern gebraucht werden, auch das Abwasser muss wieder abfließen können. Das größte Pumpwerk Badens befindet sich in der Kanalgasse. Dort ist ein Tausch von von vier alten, störungsanfälligen Pumpen, für die keine Ersatzteile mehr erhältlich sind auf energieeffiziente Unterwasserpumpen geplant. Dabei wird auch die elektronische Steueranlage an den Stand der Technik angepasst und eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher angeschafft. So wird ein autarker Betrieb des Pumpwerks möglich.

Die Geschichte des Pumpwerks Ebenfurth

  • 1899 erfolgte der Ankauf von ca. 200800m² mit dem Gebäude der ehemaligen Papierfabrik samt Wasserrecht.
  • 1902 erfolgte die Errichtung einer Trinkwasserleitung mit 5.000m³/d und einem Hochbehälter 1.500m³ am Badener Berg
  • 1930 Errichtung eines zweiten Rohrstranges von Ebenfurth nach Baden (22 km)
  • 1970 Errichtung des zweiten Hochbehälters am Badener Berg mit 4.000m³
  • 1982 dritter Druckrohrstrang nach Baden
  • 1985 Konsenserhöhung auf 25.000m³ beim Hochbehälter Römerberg
  • 2006 Errichtung einer Notstromanlage mit 300KVA in Ebenfurth

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