Weiter Streit um Krematoriums-Projekt

- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Der geplante Bau des ersten Krematoriums im Industrieviertel lässt in Leobersdorf weiter die Wogen hoch gehen. Durch die Bevölkerung und sogar durch die politischen Fraktionen geht ein Riss: Das wurde ganz deutlich bei der Gemeinderatssitzung vergangenen Donnerstag. Während etwa SPÖ-Mandatar Kurt Ludikovsky dem Verbrennungsprojekt, an dem sich die Gemeinde mit 26 % beteiligen will, viel abgewinnen kann, stichelt sein Genosse Gerhard Tschakert: "Das hört sich an, als seist du auch daran beteiligt."
Oder die ÖVP: Während Jung-Mandatar Johann Zöhling einen kritischen Dringlichkeitsantrag einbrachte - er will, dass die Gemeinde alles gegen das Projekt unternimmt - zeigt sich sein Parteifreund Norbert Zlabinger von einem ähnlichen Krematorium in Deutschland überzeugt.
711 Protest-Unterschriften
Schon am Dienstag nach Ostern hat Daniela Fradinger-Gobec 711 Protest-Unterschriften am Gemeindeamt abgegeben - etwa ein Fünftel aller Wahlberechtigten. Eine Volksbefragung ist wahrscheinlich. Bürgermeister Andreas Ramharter (Liste Zukunft) erklärte, dass für ihn das Ergebnis dieser Befragung "bindend" sein wird.
Bis dahin werden aber einige Wochen vergehen, in denen nun die Kampagnen rollen.
Ein Vorzeigeprojekt?
Im Publikum bei der Gemeinderatssitzung saß auch Peter Tappler, einer der beiden Krematoriums-Projektanten. Er stellte sich nach der Sitzung den Fragen der Leute. Unter anderem erklärte er, dass er als Umweltanalytiker und Gerichts-Sachverständiger ein Umwelt-Vorzeigeprojekt auf das Gelände der ehemaligen Fondamet-Fabrik bringen möchte. Es werde keine schädlichen Emissionen geben, betonte er - und kündigte eine Informationsveranstaltung an. Die Gegner haben bereits ein kritisches Umweltgutachten in der Schublade und wollen es schon in dieser Woche öffentlich kundmachen.
Die Gemeinde hat eine eigene Homepage eingerichtet, auf der alle Details über das Projekt jederzeit abrufbar sind.
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