Betretungsverbot verhängt
Zwei bestätigte Coronafälle im Erstaufnahmezentrum
Quarantäne-Maßnahme im Erstaufnahmelager Traiskirchen. Der Bürgermeister begrüßt die "Verkehrsbeschränkungs-Maßnahmen".
TRAISKIRCHEN. „Für mich ist es nur logisch, dass hier gleich vorgegangen wird wie in anderen großen Einrichtungen, wo viele Menschen zusammen kommen. Ähnlich wie bereits vor einigen Tagen in der Flüchtlingsunterkunft Salzburg oder in der steirischen Bundesheerkaserne, müssen auch in Traiskirchen die entsprechenden Maßnahmen gesetzt werden. Wichtig ist auch, dass hier für eine dementsprechende psychologische Betreuung für die Flüchtenden in dieser Situation gesorgt ist. Ich hoffe auf einen guten Verlauf für alle Beteiligten", so Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler.
Nachgefragt: "Verkehrsbeschränkungs-Maßnahmen" sind de facto Quarantäne-Maßnahmen, positiv Getestete werden in einem eigenen Gebäude isoliert, für das gesamte Areal gibt es ein Betretungsverbot. Babler hatte bereits am Abend des 23. März von ersten Corona-Fällen in Traiskirchen berichtet. Da seien es drei außerhalb und einer innerhalb des Erstaufnahmezentrums gewesen. Heute, Dienstag, 24. März, sei ihm ein zweiter Fall bekannt geworden. Seinem Wissenstand nach befinden sich zwischen 500 und 600 Personen im Erstaufnahmezentrum.
BH Baden verhängte Betretungsverbot
Zwei Corona-Fälle werden auch seitens der zuständigen Gesundheitsbehörde, der BH Baden, bestätigt. Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner: "Die entsprechende Verordnung dient der effektiven Vorbeugung der Verbreitung des Corona Virus innerhalb sowie außerhalb der Betreuungsstelle Ost."
Ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres wurde, so die Bezirkshauptfrau, nicht angefordert und sei auch „derzeit nicht geplant“.
Konkret handle es sich um ein bis 13. April verhängtes Betretungsverbot, teilt Johann Baumschlager von der NÖ Polizeidirektion mit. Das heißt: Niemand darf das Gebäude betreten, aber auch nicht verlassen. (Die Verordnung finden Sie im Bereich „Fotos“) am Ende dieses Artikels.
Polizei Baden im Assistenzeinsatz für die BH
Damit die Verordnung auch wirklich eingehalten wird, unterstützt die Polizeiinspektion Baden die verordneten Maßnahmen der Gesundheitsbehörde der BH Baden. Der Haupteingang und der gesamte Bereich der Betreuungsstelle werden polizeilich kontrolliert. "Ein relativ unspektakulärer Plan", so der Kommandant der Polizeiinspektion Baden, Oberstleutnant Johannes Jantschy.
Die Geflüchteten sind grundsätzlich in Mehrbettzimmern untergebracht. Es ist aber Platz genug vorhanden, um die positiv auf Corona getesteten Personen sofort in einem eigenen Gebäude zu isolieren, wo sie gesondert betreut werden. "Sollten es mehr Fälle werden, ist es kein Problem, in diesem eigenen Gebäude auch noch mehrere andere positiv Geteste unterzubringen", teilt der Kommandant der Polizeiinspektion Baden, Oberstleutnant Johannes Jantschy, mit.
Zuständig für die Betreuung der Geflüchteten ist die Gesellschaft ORS. Sie gibt auf ihrer Website Weitere Details bekannt:
„Leider wurde nunmehr die ersten beiden positiven Testergebnisse von Bewohnern der Einrichtung in Traiskirchen übermittelt. Die Betroffenen befinden sich in Isolierung und zeigen keine starken Symptome. Die Amtsärztin hat die weitere Isolierung und eine eingehende Umgebungsuntersuchung angeordnet, wodurch weitere Personen die nicht positiv getestet wurden, vorsichtshalber ebenfalls isoliert werden.“
Update Donnerstag Abend
Ein dritter Infektionsfall im Erstaufnahmezentrum wurde am Donnerstag seitens des Landessanitätsstabes bekannt gegeben. Auch diese Person wird - wie die beiden anderen - in einem eigenen Gebäude isoliert.
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