Bad Vöslau: Begegnungszone ja, aber...
BAD VÖSLAU. Turbulente Szenen im Vöslauer Stadtparlament bei der Gemeinderatssitzung am 26. September. Wieder einmal ging es um weniger Verkehr und eine lebendigere City. Im Vorfeld war eine gemeinsame Mitteilung aller Fraktionen an die Presse ergangen, man wolle zwischen Schlossplatz und Pferd mit baulichen Maßnahmen eine 30km/h-Zone erreichen - im Hinblick auf die künftige Begegnungszone (ein gemischter verlangsamter Verkehr für alle VerkehrsteilnehmerInnen) im Zentrum.
30er-Limit noch nicht fix
Im Zuge der Debatte im Gemeinderat stellte sich jedoch heraus, dass behördlich vorerst noch kein 30er-Limit fix bewilligt wurde. Des weiteren gab es bis zum 26. September auch noch keine Willensbekundung des Gemeinderates, dass tatsächlich im Bereich von Schlumbergerstraße bis Pferd eine Begegnungszone gestaltet werden soll. Ein entsprechendes Konzept, das von der TU Wien (Dr. Harald Frey) erarbeitet und von der Firma Traffix Verkehrsplanung weiter entwickelt wurde, wurde bislang im Gemeinderat nicht behandelt.
Eva Mückstein, Stadträtin der Grünen: "Wir sollten uns davor hüten, jetzt den Bereich zwischen Schlossplatz und Pferd umzubauen und dann bekommen wir den 30er doch nicht, bzw. ohne weiterführende Maßnahmen und ein Gestaltungskonzept für die gesamte Begegnungszone zu erreichen."
Straße muss saniert werden
Es stellte sich heraus, dass die Gestaltung des betreffenden Straßenabschnittes im Prinzip tatsächlich eine Sanierung der Wr. Neustädterstraße nach Fertigstellung des Tremelhof-Projektes sein soll. Die Kosten wurden auf maximal 150.000 Euro festgelegt, wovon ein Drittel die Gemeinde und zwei Drittel der Tremelhof-Erbauer Alpenland zu zahlen hat.
Nichtsdestotrotz fasste der Gemeinderat auf Antrag von Eva Mückstein erstmals einen Grundsatzbeschluss, dass man eine Begegnungszone errichten will. Rausgestrichen wurde ihrem Antrag allerdings ein Zeitlimit, dass der Umbau innerhalb von drei Jahren kommen soll und auf dem (vom Gemeinderat einstimmig bestellten) Konzept der TU Wien basieren sollte und weiterreichende Maßnahmen (Citybus, Parkraumkonzept etc.)
Fazit: Man bekannte sich zwar erstmals mehrheitlich zur Begegnungszone. Alle weiteren Details wurden aber - im Hinblick auf die Gemeinderatswahl im Jänner 2020 - erneut auf die lange Bank geschoben. Nach 30 Jahren Verkehrsdiskussionen im Vöslauer Zentrum.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.