Abschied aus der Politik
Breininger sagt Adieu und: "Baden soll leben!"
BADEN. "Ich habe schon viele Abschiedsreden gehalten, aber diese ist meine letzte!" So eröffnete Stadtrat August Breininger seine diesjährige Budgetrede, aller Voraussicht nach wirklich seine letzt, im Badener Stadtparlament. Zuvor hatte er seinen Rückzug aus der Politik bekanntgegeben.
Geschickt verquickte Breininger, immerhin seit 50 Jahren in der Badener Gemeindepolitik aktiv, davon 19 Jahre als ÖVP-Bürgermeister, seine persönlichen Erinnerungen mit der Kritik am vorliegenden Budget der Stadt Baden. "Hier, an dieser Stelle, wo ich heute die letzte Budgetrede halte, wurde ich vor fast 50 Jahren als junger Gemeinderat angelobt, noch unter Bürgermeister Wallner," sagt der 75-Jährige. Er hat alle Positionen, die man in der Kommunalpolitik durchlaufen kann, absolviert - vom Bürgermeister bis zum oppositionellen Stadtrat für die Bürgerliste "wir badener". Letzteres bezeichnete er als "demokratiepolitisch wertvolle Erfahrung". Er gab auch eine Koalitionsempfehlung für 2020 ab. "Nach der Gemeinderatswahl sollte die ÖVP einmal eine bürgerliche Koalition mit "wir badener" wagen, das wäre bestimmt im Sinn der Bevölkerung."
Mit Finanzen war der Kaufmann immer verbunden. Dem vorliegenden neuen Stadtbudget, das erstmals nach neuen Formalkriterien erstellt wurde, konstatierte er, dass es "alter Wein in neuen Schläuchen" sei. Es enthalte zu viele Prestigeprojekte, die Rücklagen seien in den letzten Jahren halbiert, der Schuldenstand gestiegen. Er mahnte zur Vorsicht, denn "Baden soll leben". Schließlich dankte er fürs Zuhören und für all die Freundschaft, die ihm in den vergangenen Jahrzehnten entgegengebracht wurde und erinnerte noch an wegweisende Projekte seiner Ära - den Casino-Bau, die Römertherme, den Verkauf des Krankenhauses ans Land. Der Gemeinderat applaudierte kräftig.
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