Das war ein heißer Dezember
BEZIRK. Von Weihnachtsfrieden war im Dezember kaum etwas zu spüren. In den Ortsparlamenten wurden teilweise die letzten Sitzungen vor der Gemeinderatwahl am 25. Jänner 2015 abgehalten. Am 17. Dezember war der "Stichtag" für die Abgabe der Kandidatenlisten.
Den Knalleffekt Nummer 1 lieferte die Bürgerliste "wir badener": Am 2. Dezember machte Listenchef Jowi Trenner bei einer Pressekonferenz Altbürgermeister August Breininger ein "Angebot". "Er ist der einzige, der das Ruder in Baden noch herumreißen kann - ich biete ihm den ersten Listenplatz bei uns an!" Breininger, frisch aus Ägypten zurück, überlegte zwei Wochen - und am 16. Dezember war es fix: "Ja, ich kandidiere!" Er habe die Finanzlage in Baden geprüft und befunden, dass es "1 vor 12" sei - deshalb stünde er (er wurde heuer 70, Anm.) als Bürgermeister und "Brückenbauer" zwischen den Fraktionen zur Verfügung.
Den Knalleffekt Nummer 2 gab es in Traiskirchen. Dort holte sich der neue SP-Bürgermeister Andreas Babler, der großformatig mit "Herzenswärme-Slogans" wirbt, die Bürgerliste "Demokratische Bürger" ins Boot. (siehe Artikel nebenan)
Knalleffekt Nummer 3 kommt aus Bad Vöslau. Die längste Gemeinderatssitzung aller Zeiten in der 30-jährigen Geschichte der Liste Flammer dauerte bis halb drei Uhr früh. Das wichtigste Streitthema, bei dem es die Mehrheitsliste mit der geschlossenen Opposition zu tun bekam: die Widmung eines Betriebsgebietes bei der A2, dessen Gegner die sensible Ökologie der Remise-Teiche und angrenzenden Feuchtwiesen gefährdet sehen.
Knalleffekt Nummer 4 in Kottingbrunn: Dort wurde in einer stundenlangen Gemeinderatssitzung, die ebenfalls bis nach Mitternacht dauert, die SPÖ von Andreas Kieslich "entmachtet": die Opposition, die an dem Abend die Mehrheit hatte, brachte alle ihre Anliegen durch: betreutes Wohnen in der Renngasse (und nicht mehr auf dem Höllrigl-Grund), Unterstützung für Erdkabel-Initiative beim Land, Budget wegen "schlechter Vorbereitung" abgelehnt.
Auch in Alland könnte eine langjährige Mehrheit wackeln. Der neue Bürgermeister Ludwig Köck (ÖVP) trat Grundners schweres Erbe an - und die "Schwarzen" scheinen zu wackeln. Vizebürgermeister Hacker will nicht mehr, Georg Baden wechselt zu Klaus Perls SPÖ/Unabhängige und Erwin Dollensky, seit 10 Jahren ein politischer "Familienunternehmer" (Er kandidierte nur mit seiner Frau Rosemarie) holt sich für seine Bürgerliste ALL drei bekannte Männer ins Boot.
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