Gemeinderatsitzung in Bad Vöslau vom 13. Dezember
Parkplatz oder Wald - das ist die Frage...

- hochgeladen von Gabriela Stockmann
BAD VÖSLAU. Ein Mega-Bauprojekt wirft seine Schatten voraus - und sorgte am Donnerstag im Vöslauer Gemeinderat bereits für Turbulenzen. Karl Grasl will auf einem 11.000 Quadratmeter-Grund im Villenviertel der Sellnergasse/Oberkirchengasse Stadtvillen mit bis zu 60 Wohnungen errichten lassen. Dazu braucht er auch 115 Parkplätze. Die könnten dort entstehen, wo jetzt noch Waldstück ist, an der Ecke Oberkirchengasse/Treppenwegerl beim Schlosspark Gainfarn. Gewidmet ist der Grund von alter Zeit her als Parkplatz, obwohl er als solcher nicht verwendet werden kann, da verwaldet. Nun will die Landesregierung das Waldstück als Pflegezone am Biosphärenpark widmen. Doch eine knappe Mehrheit im Gemeinderat will die Parkplatzwidmung belassen. Es liegt auf der Hand: Der wilde Wald hat Potenzial als künftiger Bauplatz.
Turbulente Abstimmung
Die Abstimmung selbst verlief turbulent, sie musste wegen Unklarheiten in Bezug auf Befangenheiten wiederholt werden. Schließlich gab es 17 Pro-Stimmen (Liste Flammer, SPÖ), 2 Enthaltungen (Liste Flammer) und 13 Gegenstimmen (Grüne, ÖVP, FPÖ). 2 Liste Flammer-Mandatare verließen als befangen die Abstimmung.
Stadträtin Eva Mückstein (Grüne): "Wir hätten hier eine Chance, dieses Mega-Bauprojekt auf eine verträgliche Größe herunterzubringen. Oder haben Sie, Herr Bürgermeister, Herrn Grasl schon zugesagt, dass er 50 Wohnungen bauen darf?" Das wies Bürgermeister Prinz strikt von sich. "Noch nie" habe er etwas ausgemauschelt. Die Grünen verteilten Flyer im Sitzungssaal, aus denen hervorgeht, dass sie sich eine verträgliche Verbauung mit maximal 30 Wohneinheiten vorstellen könnten. Jedenfalls wollen Grüne, ÖVP und FPÖ gemeinsam die Landesregierung über die Abstimmung und die Hintergründe informieren. Denn die letzte Entscheidung liegt hier beim Land. "Ich glaube, dass man sogar offiziell einen Wald feststellen könnte", so ÖVP-Stadtrat Karl Lielacher.
Stadtchef Prinz (Liste Flammer) betonte: "Der Gemeinderat hat sich nicht nur in diesem Fall gegen die geplanten Pflegezone ausgesprochen, sondern auch in sieben anderen Fällen - da war alles einstimmig."
Am 19. Dezember werden der Gemeinde übrigens von den sieben fusionierten Bürgerinitiativen die Stellungnahmen zu diversen Umwidmungsplänen, die im Frühjahr beschlossen werden sollen, übergeben.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.