Ein "krachender" Auftakt
Für ein Wohnprojekt "Betreubares Wohnen" am Vöslauer Badplatz fielen erste Bäume.
BAD VÖSLAU. Aufregung am Montag Früh: Beim Café Thermalbad stapelten sich geschlagene Bäume. Der neue Eigentümer des ganzen Areals, die Baufirma Jury, hat begonnen, die Böschung hinter dem Café zu schlägern. "Wir wollten einen Akzent setzen", sagt Firmenchef Anton Jury.
Jury: "Einen Akzent setzen"
"Wir sind jetzt ein Jahr Eigentümer, es wird langsam Zeit, dass was passiert." Jury ist bewusst, dass er mit der denkmalgeschützten Biedermeier-Villa Pereira (Café Thermalbad) auch eine große Aufgabe zur Erhaltung übernommen hat, und um dies leisten zu können, sei "ein neuer Wohnbau auf dem Grundstück notwendig". "Wir wollen im Böschungsbereich einen Wohnbau in Richtung 'Betreubares Wohnen' mit Garagen errichten", verrät er. Und: "Ansonsten wird alles so bleiben - Teich, Platane - und im Café Thermal kommt gehobene Gastronomie." Das Areal selbst ist laut Jury Bauland Kerngebiet (Bauklasse 1).
Da dieses Bauprojekt auf einen der sensibelsten und auch schönsten Plätze von Bad Vöslau kommen soll, ist auch der Gestaltungsbeirat eingebunden (2 Architekten, DDr. Schicht vom Denkmalamt und Raumplaner Liske), mit dem es bereits mehrere Gespräche gab.
Opposition in Sorge
Von der Opposition ist Eva Mückstein (Grüne) sehr in Sorge: "Wir haben auf der Gemeinde immer gehört, es gebe nichts Konkretes. Darum machen wir das in der Gemeinderatssitzung am 23. Juni zum Thema."
Laut Bürgermeister Prinz gibt es auch tatsächlich nichts "Konkretes" im Sinne von Einreichplänen.
Prinz hat der Firma Jury angeboten, den Teich aus dem Bestand herauszukaufen. Außerdem verweist er darauf, dass er selbst in einer seiner ersten Aktionen als Bürgermeister die Flächenwidmung auf dem Areal reduziert hat. "Damals hätte man dort alles verbauen dürfen." "Wenn Jury alle Gesetze einhält, können wir ihn nicht am Bauen hindern." Freilich: die konsenslose und unangemeldete Schlägerung auch gesunder Bäume war nicht gerade ein guter vertrauenserweckender "Auftakt". Nach Ansicht von Eva Mückstein müsse die Gemeinde überlegen, das gesamte Areal zu kaufen, angeblich hätte dieses um nur 1,5 Millionen Euro den Besitzer gewechselt.
Sowohl Jury als auch Prinz versprechen, die Baupläne öffentlich zu präsentieren.
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