Rudolf Steiner-Schule in Schönau feierte 25. Geburtstag
SCHÖNAU. Vor 25 Jahren besuchte Valentin (32) die 2. Klasse Volksschule. Es war eine besondere Volksschulklasse. Im Schuljahr 1991/1992 hat die Rudolf Steiner-Landschule ihren Betrieb aufgenommen, als erste Steiner-Schule Niederösterreichs. Damals war man noch in Mödling beheimatet, im Jänner 1996 übersiedelte die Schule schließlich nach Schönau. "Wir waren die Pioniere", erinnert sich Valentin stolz an eine "Zeit, die spannend war, aber auch herausfordernd."
Anerkennung erkämpft
Allmählich erkämpfte sich die Rudolf Steiner-Schule mit ihrem alternativen Pädagogik-Konzept (KlassenlehrerIn bis zur 8. Schulstufe, Epochen-Unterricht, Schwerpunkt auf praktischem Tun) Anerkennung im heimischen Schulwesen. Die Schülerzahlen stiegen und nach 2000 wurden nach und nach Oberstufenklassen eingeführt. Im Jahr 2000/01 absolvierte Valentin sein 11. Schuljahr (vergleichbar der 7. Klasse Gymnasium). Danach musste er jedoch in ein öffentliches Gymnasium wechseln, da es damals noch keine 12. Steiner-Klasse gab. "Es war schon eine Umstellung", erzählt Valentin, "ich habe vor allem den praxisorientierten und sehr individuellen Unterricht vermisst." Nichts desto trotz legte er die Matura erfolgreich ab und studierte dann Ethnologie. Heute ist er in der Flüchtlingshilfe der Diakonie tätig.
Oberstufe ist nun komplett
12 Oberstufenklassen gibt es mittlerweile fix seit dem Schuljahr 2008/2009. Wer danach die Matura machen will, muss diese aber vor einer öffentlichen Kommission ablegen.
Eltern für "Freie Schulwahl ohne Schulgeld"
Mit einem Problem kämpfen die Eltern öffentlich und lautstark seit über fünf Jahren: Ihr Slogan "Freie Schulwahl ohne Schulgeld" blieb bisher allerdings ungehört. Zu 80 % müssen die Eltern die pädagogische Arbeit an der Steiner-Schule selbst finanzieren. Und das scheint vorerst so zu bleiben. Während im Jahr 2011 - gemessen an 2.550 SchülerInnen - pro Kind 1000 Euro Förderungen flossen, sind es zum 25. Geburtstag der Schule nur noch 750 Euro.
Feierstimmung beim Frühlingsfest
Der Feierstimmung am Samstag beim Frühlingsfest tat dies keinen Abbruch. Vertreter aus Politik und Wirtschaft waren beim Festakt dabei. Danach hatten einen ganzen Tag lang die Kinder und Eltern ihre großen Auftritte. Mit Puppenspielen, Gesang und gutem Essen.
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