Wir leben halt in Saus und Braus
Hitzewellen bringen alljährlich auch eines mit sich: Man debattiert öfter über Umweltfragen. Schon als Kind im Gymnasium in den 1970er-Jahren musste ich Meinungs-Aufsätze über "Erderwärmung" verfassen. Das heißt: Seit Jahrzehnten kennt man das Thema, aber: Autoverkehr, Zersiedelung und weiterhin exzessive Nutzung fossiler Energien für unseren steigenden Strombedarf - alles erklärte Faktoren der Erderwärmung - haben in diesen Jahren rasant zugenommen. Wer sich in der Nachbarschaft umsieht: Es wird gebaut und gebaut... Die Parkplätze quellen über, Straßen werden verbreitert, neue Flächen betoniert. Eigentlich gehört jeder aktuelle Flächenwidmungsplan, jedes neue Bauprojekt, unabhängig auf globale Klima-Verträglichkeit geprüft. Nicht umsonst schreibt der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer aktuellen Aussendung: "Wer ohne Schatten auf der Straße geht, weiß, warum es Asphaltwüste heißt." Offenbar ist uns das alles egal - denn die Rettung vor der Hitze kommt aus der Klimaanlage... Freilich hat ein Drittel der Weltbevölkerung diesen Luxus nicht, nicht einmal Zugang zu Strom (oder Wasser). Aber das ist uns auch egal. Hauptsache, bei uns herrscht Saus und Braus. Und hinter uns die Sintflut, nicht wahr? Wo ist heute noch eine Politik, die aufschreit?
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