Depression ist keine Einbildung
10.000 Innviertler leiden an Depressionen: Zahlreiche Organisationen bieten ihre Hilfe an.
BEZIRK. "Depressionen sind häufig. Man geht davon aus, dass im Innviertel derzeit 10.000 Menschen an einer Depression leiden", erklärt Primar Gert Bürger. Er leitet die Klinik für psychische Gesundheit am Krankenhaus Braunau.
Depression kann jeden treffen – unabhängig von Beruf, Alter und sozialem Status. Und: "Depression ist keine Einbildung, sondern eine häufige und oft lebensbedrohliche Erkrankung, die heute sehr gut behandelbar ist", stellt Bürger klar. Wichtig ist, dass die Krankheit erkannt wird. Ansonsten führt die Depression zu unnötigem Leiden und gefährdet im schlimmsten Fall das Leben des Patienten.
Warnsignale sind:
+ Anhaltendes Gefühl von Trauer und Freudlosigkeit
+ deutlich verringerter Antrieb
+ Angstgefühle und übertriebene Sorgen
+ Stimmungsschwankungen
+ Schuld und Minderwertigkeitsgefühle
+ Quälende Hoffnungslosigkeit
+ Einschlaf- und/oder Durchschlafstörungen
+ vermindertes sexuelles Interesse
+ körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen- und Darmstörungen, brennen in der Brust,...
Mittlerweile gibt es im Innviertel ein umfangreiches Angebot für Menschen, die an einer Depression erkrankt sind. Um sich noch besser untereinander zu vernetzen haben sich die Hilfsorganisationen im März zu einem Kooperationstreffen in Braunau versammelt. Mit dabei sind das Krankenhaus Braunau, pro mente OÖ, das Rote Kreuz, die niedergelassenen Psychiater, Psychotherapeuten und Ärzte sowie die Selbsthilfegruppe "gemeinsam gehen", die Polizei, Politiker, Behörden und die Seelsorge.
Die zentrale Anlaufstelle ist die Klinik für psychische Gesundheit am Krankenhaus Braunau: "Dort gibt es neben zwei Bettenstationen auch eine psychiatrische Ambulanz und eine Tagesklinik", so Bürger. Ab Juni wird dort eine Gesprächsgruppe für Menschen, die an Depressionen leiden und deren Angehörige angeboten. Infos erhalten Sie unter 07722/804-7700.
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