Diabetes mellitus lässt Gefäße rapide altern

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BRAUNAU. In Österreich sind derzeit hochgerechnet 650.000 Menschen und damit rund acht Prozent der Bevölkerung von Diabetes betroffen, Tendenz steigend. Die Dunkelziffer ist hoch: Nur bei rund 400.000 Betroffenen ist Diabetes diagnostiziert.

Diabetes mellitus und seine Spätkomplikationen zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung von Herz-Kreislauferkrankungen und führenden Todesursachen. Der eindeutige Zusammenhang zwischen hohem Blutzucker und dem steigenden Risiko für Gefäßkrankheiten ist heute klar belegt. Steigt der Langzeitzuckerwert (HbA1c) um 1 %, so erhöht dies das Risiko an koronarer Herzkrankheit oder an einem Schlaganfall zu erkranken um 18 %.

Die Krankheit Diabetes mellitus führt zu einer verfrühten und rascher fortschreitenden Gefäßalterung. Generell sind die Gefäße der an Diabetes erkrankten Patienten dem realen Alter des Patienten um bis zu 15 Jahre voraus. Dieser vorzeitige Alterungsprozess wird durch die Blutzuckerstoffwechselkontrolle und begleitende Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Hypercholesterinämie oder Zigarettenrauchen beeinflusst.

Frühzeitige Alterung auch der kleinen Gefäße

Neben den eben erwähnten Krankheiten der großen Gefäße wie Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere, arterielle Verschlusskrankheit sind immer auch die kleinen Gefäße betroffen. Die frühzeitige Alterung der kleinen Gefäße ist ursächlich für das diabetische Nierenversagen, den diabetischen Nervenschaden und den diabetischen Netzhautschaden im Auge.

Erfolgreiche Diabetestherapie

Eine Diabetestherapie basiert immer auf drei Säulen. Neben dem Erreichen möglichst normnaher Blutzuckerwerte sind eine optimale Blutdrucktherapie und eine Therapie der Blutfettwerte mindestens genauso wichtig.

Generell gilt, dass eine effektive Blutzuckersenkung bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung verfolgt werden soll. Die primäre Zielgröße stellt hier der Langzeitzuckerwert (HbA1c) dar. Der individuelle Zielwert des HbA1c ist für jeden Patienten jeweils vom Arzt festzulegen. Mit Hilfe dieser Therapie kann das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall um bis zu 16 % reduziert werden.

"Wichtig für eine erfolgreiche Diabetesbehandlung ist die Lebensstiltherapie im Sinne von gesunder Ernährung und regelmäßiger körperlicher Bewegung. Nur das Umsetzen dieser Maßnahmen ermöglicht auch eine langfristig stabile, medikamentöse Therapie", weiß Primar Josef Auer vom Krankenhaus Braunau.

Symptome von Gefäßerkrankungen

Mögliche Symptome von Diabetes sind ständiger Harndrang, großer Durst. Diabetiker haben oft das Bedürfnis, bis zu über drei Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Ein weiteres Anzeichen ist Gewichtsverlust, vor allem im Anfangsstadium. Auch Müdigkeit, Leistungsabfall oder Infektneigung können hinweisend sein auf erhöhte Blutzuckerwerte.

Ein weiteres Symptom kann neben Atemnot und Brustschmerzen (Angina pectoris bei koronarer Herzkrankheit) die Schaufensterkrankheit sein. Im Rahmen der peripher arteriellen Verschlusskrankheit kann es zu einer Minderdurchblutung der Beine kommen, was insbesondere bei Bewegung starke Beinschmerzen verursachen kann, welche nach einer kurzen Pause wieder verschwinden. Auch dieses Symptom ist ein Warnzeichen für eine im Rahmen des Diabetes mellitus entstandene Gefäßkrankheit der Beingefäße.

Typ 1 und Typ 2 Diabetes

Während bei Typ-1-Diabetikern (Insulinmangeldiabetes) die Krankheit zumeist schon in der Jugendzeit ausbricht, entwickelt sich Typ-2-Diabetes (zumeist Insulinresistenz-Diabetes) oft schleichend. Speziell beim Typ-2-Diabetes gilt der persönliche Lebensstil als Hauptursache für die Erkrankung.

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Primar Johann Auer | Foto: KH Braunau
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