"Hören Sie bewusst auf Ihren Körper!"
Ernähungswissenschaftlerin Mag. Gabriele Gscheidlinger gibt wichtige Tipps und Anregungen zu Lebensmittelunverträglichkeiten.
RANSHOFEN (gwz). Gabriele Gscheidlinger ist als freiberufliche Ernähungswissenschaftlerin tätig. "Man muss einfach auf seinen Körper bewusst hören, wenn man öfter mal Verdauungsprobleme hat und sich einfach bewusst machen, woher die kommen könnten und vielleicht der Situation nachgehen", rät sie. Sie gab uns Informationen darüber, wie man solche Probleme erkennt und was man dagegen tun kann.
Ursachen
Die Gründe für Unverträglichkeiten von Lebensmitteln unterscheiden sich teilweise stark. Enzymmängel im Körper können dafür sorgen, dass bestimmte Stoffe nicht zerteilt werden. Genauso können Erkrankungen oder Lebensmittelvergiftungen im Magen-Darm-Trakt zu Empfindlichkeiten führen, die möglicherweise hinterher Problemen mit bestimmten Lebensmitteln auslösen. Umweltfaktoren oder die Psyche zählen ebenfalls zu den wahrscheinlichen Ursachen sowie industriell hinzugefügte Inhaltsstoffe, unter anderem Zusatz- oder Konservierungsstoffe.
Reaktion auf eine Intoleranz
Am häufigsten begegnen Gscheidlinger in der Praxis Laktose- oder Fruktoseintoleranzen. "Es ist einfach schade, dass man Lebensmittel wie Milchprodukte und das Obst nicht mehr essen kann oder nicht mehr gut verträgt, weil sie doch sehr gesund sind." Die Symptome seien in erster Linie "sehr diffus". Sie gehen von Migräne über Schwindel bis hin zu Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Häufig werden solche Anzeichen aber nicht als Hinweis auf eine Lebensmittelunverträglichkeit gedeutet, da derartige Reaktionen alle möglichen Ursachen haben können.
Überprüfung und Hilfe
Um Probleme mit Laktose oder Fruktose festzustellen, werden Atemtests durchgeführt. Eine andere Methode wäre die sogenannte Eleminationsdiät: "Man versucht so viele störende Faktoren wie möglich am Anfang auszuschließen und dann Schritt für Schritt eins um das andere Lebensmittel wieder hinzuzufügen um zu sehen auf welches der Patient reagiert." Ein großer Unterschied zu einer Allergie ergibt sich dadurch, dass diese leicht mithilfe eines Blut- oder Hauttests erkannt werden kann.
Eine Heilung gibt es für Unverträglichkeiten nicht, da hilft meist nur Verzicht auf gewisse Lebensmittel und diese zu ersetzen. Gemüse enthält viele Vitamine, Minteralstoffe oder auch Kalzium, was bei einer Fruktoseintoleranz hilfreich wäre. Zusätzlich gibt es Medikamente, zum Beispiel bei fehlenden Enzymen, die bestimmte Mängel aufheben.
Hinweise beim Einkaufen
Seit einiger Zeit gibt es für Restaurants die Deklarationspflicht, die festlegt, dass gewisse Stoffe auf den Speisekarten stehen müssen. Deutlich gekennzeichnet müssen zum Beispiel nusshaltige Speisen, Farbstoffe oder Eiweißspuren sein. Auch im Supermarkt liest man oft "kann Spuren von Nüssen" enthalten. Diese Inhalte sind auf Etiketten oder Zutatenlisten sichtbar.
"Man darf nicht vergessen: Der Darm hat in etwa eine Fläche von 140 Quadratmetern und wir konfrontieren diese riesengroße Fläche ständig mit allen möglichen Stoffen und das sollte man sich auch aus allgemeinen Gesundheitsgründen bewusst machen."
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