Keine Angst vorm Versagen
Es gibt Hilfe, wenn es im Bett nicht mehr klappt.
BEZIRK (ach). Ein erfülltes Sexualleben ist Bestandteil einer lebendigen Paarbeziehung. Doch was tun, wenn Mann nicht mehr kann?
„Grundsätzlich ist beim Mann der Drang nach Sex in jungen Jahren größer als bei der Frau. Mit zunehmendem Alter verhält es sich umgekehrt“, erklärt Bernd Posch, Facharzt für Urologie im Krankenhaus und eigener Praxis in Braunau. Dies alleine berge bereits einen natürlichen Konfliktstoff. Der Urologe rät zur Partnerschaftspflege. „Eine Beziehung gehört gepflegt. Dazu gehören immer zwei.“ Mal die Außenwelt ausschließen, sich gezielt Zeit nehmen, einander zuhören, gemeinsam Nähe erleben – vielleicht bei einem Glas Wein. Dies wirke sich positiv auf das Liebesleben aus. Und wenn es Probleme gibt, bitte darüber reden.
Ursachen
Gründe für Errektionsstörungen können hoher Blutdruck, Eingriffe an der Protasta, Diabeteserkrankungen, Testestoronabnahme, regelmäßige Einnahme von Betablockern oder Antidepressiva, Chemotherapie, aber auch Erschöpfungszustände wie Burn out sein. Ein ausgewogener Lebensstil mit ausreichend Schlaf, einer gesunden Ernährung, viel Bewegung, wenig Alkohol und nicht-Rauchen wirkt sich positiv auf die körperliche Liebe aus. Zudem ist übermäßiger Stress ein Lust- und Potenzkiller. Betroffene sollten ihre Lebensweise ändern, was zum sexuellen Erfolg führen kann. Errektionsprobleme ab dem 40. Lebensjahr können Vorboten eines Herzinfarkts sein, weil die Blutgefäße des Penis noch feiner als die des Herzens sind“, weiß der Facharzt.
Abklärung und Hilfe
Bei Lustempfinden fließt vermehrt Blut in den Schwellkörper des Gliedes, dies ist ein automatischer Vorgang über das vegetative Nervensystem. Wenn Mann Lust hat und nicht kann, ist das für sein Selbstwertgefühl und die Beziehung sehr belastend. Druck wird aufgebaut, dazu kommen Angst vorm Versagen und die Angst vorm Partnerverlust. Die Ursachen gehören beim Urologen abgeklärt. In den meisten Fällen handelt es sich um ein Durchblutungsproblem. Wesentlich seltener liegt ein Hormonmangel, wobei Testesteron im Blutserum bestimmt wird, vor.
Bei Durchblutungsstörungen kommen Medikamente mit dem Wirkstoff Sildenafil, wie etwa in Viagra enthalten, zum Einsatz. Nach gezielter Einnahme und Stimulation durch den Partner kommt es nach ca. 40 bis 60 Minuten zur Errektion. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Einnahme von Nitro-Präparaten. Alternativ können Schwellkörperselbstinjektionen und Penispumpen verwendet werden.
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