Nahrungsmittelunverträglichkeit, was tun?
Das Vermeiden bestimmter Lebensmittel wirkt sich bei Laktoseintoleranz und Fruktosemalabsorption positiv aus.
BEZIRK (ach). „Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hat mit Allergien nichts zu tun. Es handelt sich um eine Intoleranz, die ab einer gewissen Menge eines Nahrungsmittels ausgelöst wird“, weiß Elisabeth Ortner, Diätologin am St. Josef Krankenhaus Braunau.
15 bis 20 Prozent der Bevölkerung sind von Laktoseintoleranz betroffen.
Laktose ist ein Kohlenhydrat (Milchzucker), das in Milch, Molke, Eiscreme usw. in größeren Anteilen enthalten ist. Der Dünndarm bildet das Enzym Laktase, das den Milchzucker aufspaltet, damit dieser verdaut werden kann. Ist das Enzym nur unzureichend vorhanden oder fehlt ganz, geht der Milchzucker in den Dickdarm über, wo er von Bakterien abgebaut wird. Durch den falschen Abbauprozess kommt es nach dem Essen zu Blähungen, Bauchkrämpfen und Durchfällen.
Fruktose (Einfachzucker) ist vor allem in Kern- und Steinobst enthalten. Das Problem bei einer Fruktosemalabsorption ist die unzureichende Aufnahme von Fruchtzucker im Dünndarm (Glukose 5 Transporter Defekt). Beschwerden wie Blähungen, Darmgeräusche, Bauchkrämpfe, Durchfall, aber auch Verstopfung und Übelkeit sind die Folge. Vorsicht ist bei Obstsäften, Wellnessgetränken und Fertigprodukten geboten, da oft Fruchzucker zugesetzt ist - die Diätologin rät zur Etikettenkontrolle.
Abklärung
„Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden können sich austesten lassen. Erste Anlaufstelle sollte der Hausarzt sein“, erklärt die Ernährungsberaterin. Bei der Laktoseintoleranz gibt es den Blutzuckerbelastungstest und den H2Atemtest, bei der Fruktosemalabsorption nur den H2Atemtest. Ist das Ergebnis positiv, rät Ortner die beschwerdeauslösenden Nahrungsmittel für 2 bis 3 Wochen vom Speiseplan zu streichen. „In dieser Zeit erholt sich der Darm, danach kann versucht werden, wieder kleine Mengen in den Alltag einzubauen, die meist gut vertragen werden. Jeder muss seine eigene Toleranzgrenze herausfinden“, so Ortner.
Zur Sache:
Laktosearme Produkte sind Hartkäse, Butter, Schafkäse, Camembert.
Meiden sollte man Milch, Molke, Eiscreme, Obers und Joghurt.
Im Handel sind laktosefreie Produkte erhältlich.
Fruktosearme Produkte sind Kiwis, Zitronen, Orangen, Grapefruit, Bananen, Beeren, Rhabarber und Ananas. Meiden sollte man Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Ringlotten, Dörrobst.
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