Begegnung der besonderen Art

Ein Spaziergang mit dem Biber

KIRCHDORF AM INN (gei). Petra Gramüller aus Simbach traute ihren Augen nicht, als sie bei einem Spaziergang mit ihrem Lebensgefährten Robert um den Kirchdorfer Waldsee, mitten auf dem Weg einen Biber entdeckte. „Ich war total überrascht, als ich den Biber in rund 20 Metern Entfernung sah", erinnert sich Gramüller an das besondere Aufeinandertreffen.

Die Natur- und Tierliebhaberin hatte zuvor noch nie in ihrem Leben einen Biber aus nächster Nähe gesehen. Umso größer war nun die Freude beim Anblick des Prachtexemplars. Eigentlich ist das Tier dämmerungs- und nachtaktiv, daher ist ein Kontakt zwischen Mensch und Tier äußerst selten, weiß die Simbacherin. Dass ein Biber am Waldsee beheimatet ist, konnte Gramüller bereits an einem angenagten Baum, der sich am Weg befand, erkennen. „Ich hätte aber nie gedacht, dass ich dem Tier dann auch noch so nahe komme", freut sie sich.

Der Biber ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, verspeiste genüsslich einen Löwenzahn und ging anschließend weiter. Rund eine halbe Stunde dauerte die Begegnung, die Gramüller so schnell nicht vergessen wird.

Der Biber ist übrigens ein reiner Pflanzenfresser und bevorzugt Kräuter, Sträucher, Wasserpflanzen und Laubbäume. Somit ist er keine Gefahr für den Fischbestand im Waldsee. Fällt er Bäume, dann bevorzugt er Zweige, Astrinden und Blätter. Aus diesem Material bauen die Tiere auch ihre bekannten Burgen. Zu den natürlichen Feinden des Bibers zählten früher Luchs, Wolf und Puma, heute geht die meiste Gefahr am ehesten von streunenden Hunden aus und von Menschen, die dem Tier nicht wohlgesonnen sind. Der europäische Biber ist in Europa besonders geschützt. Das wohl auffälligste Merkmal ist sein platter Schwanz, der aus Horn besteht. Hier speichert er Fett für den Winter.