Nicaragua – eine prägende Erfahrung
Fünf Wochen Aufenthalt in Nicaragua, eine Rundreise durch das Land und verschiedene Projekte in der Partnerschule, so verbrachten heuer 25 Schüler/innen der HTL Braunau die letzten Schul- und die ersten Ferienwochen. Bereits zum zwölften Mal organisierte die ARGE Schulpartnerschaft diese Reise und ermöglichte so den Teilnehmer/innen viele neue Erfahrungen.
Der Reise vorausgegangenen war eine intensive Vorbereitungsphase. Viele der teilnehmenden Schüler/innen haben den Freigegenstand Spanisch besucht und Grundkenntnisse in Spanisch erworben. In einem Vorbereitungswochenende bekamen die Teilnehmer/innen genauere Kenntnisse sowohl über das Land als auch über unsere Partnerschule in León. Sie setzten sich aber auch mit den großen Unterschieden zwischen den reichen und den armen Ländern auseinander. Vorbereitet wurden in Braunau auch eine Reihe von Projekten, die dann gemeinsam mit den Schüler/innen des IPLS (= Instituto Politecnico La Salle) umgesetzt wurden. Ein Container, den die Schüler/innen im Mai verladen hatten, kam rechtzeitig an, sodass die geplanten Projekte vollständig realisiert wurden.
Die große Reise begann am 21. Juni mit dem Flug nach Nicaragua – in einigen Etappen und mit längeren Aufenthalten wurde Managua, die Hauptstadt Nicaraguas, erreicht. Von Managua aus wurde dann mit Bus, Schiff und Flugzeug vor allem der Süden Nicaraguas bereist. Die im Nicaraguasee liegende Vulkaninsel Ometepe, die Kakaobauern in Buena Vista, aber auch der interessante Aufenthalt in der Tropen-Forschungsstation Barthola werden den Teilnehmer/innen sicher dauerhaft in Erinnerung bleiben. Die Schönheiten aber auch die Anstrengungen, die mit dem Regenwald verbunden sind, haben bei ihnen großen Eindruck hinterlassen. Erholung nach 14 Tagen Rundreise brachte der Aufenthalt auf Corn Island, einer Insel in der Karibik, bevor es zurück nach Managua und von dort in die Partnerschule nach León ging. „Die Reise war anstrengend, wunderschön und ich würde sie jederzeit wieder mitmachen, trotz hoher konditioneller Anforderung und Bedrohung durch Durchfall-Viren“, so eine teilnehmende Schülerin.
In León waren alle Schüler/innen bei Familien untergebracht und arbeiteten gemeinsam mit ihren nicaraguanischen Kollegen/innen an verschiedenen Projekten. Ein Projektteam war damit beschäftigt, dass sie 40 PCs, die mit dem Container gekommen waren, entsprechend installierten, aufsetzen und ins Netzwerk einbanden. Eine Gruppe half mit die beiden CNC-Maschinen, die in der HTL Braunau im Frühjahr für das IPLS aufbereitet worden waren, aufzustellen und in Betrieb zu nehmen. Mehrere Schüler widmeten sich dem Thema „E-Mobilität“. Sie nahmen sowohl die E-Motorräder als auch die E-Fahrräder in Betrieb, die mit dem Container nach Nicaragua gebracht worden waren und sie sorgten auch dafür, dass entsprechende nachhaltige Lademöglichkeiten geschaffenwurden. Intensive Tage verbrachten ein Team unter Führung von Bruno Plunger im Osten Nicaraguas. Sie halfen im Naturreservat Wawashang mit eine Schule mit Photovoltaikanlagen auszurüsten. Eine weitere Gruppe war mit der Vorbereitung eines österreichisch-nicaraguanischen Festes beschäftigt, bei dem es diverse sportliche Wettkämpfe und nationale Gerichte gab.
„Unsere Schülerinnen und Schüler sind innerhalb kurzer Zeit zu einer sehr harmonischen Gruppe zusammengewachsen“, berichtet Werner Lengauer, der die Reiseleitung innehatte. Ihm hat auch sehr gut gefallen, dass alle Projekte gut umgesetzt werden konnten.
„Wir haben die großen Schönheiten Nicaraguas gesehen, die unterschiedlichen Landschaften, die schönen Pflanzen und die exotischen Tiere. Auch die Lebendigkeit , die Fröhlichkeit und die Offenheit der Menschen hier hat mich sehr beeindruckt. Gleichzeitig haben wir aber auch gesehen, welche wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten in Nicaragua herrschen und wie schwer es für viele Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule ist, eine gute Ausbildung zu machen und dann später einen entsprechenden Arbeitsplatz zu bekommen“, erzählt ein Teilnehmer.
„Viele Menschen in Nicaragua haben sehr wenig zum Leben. Die Häuser und Wohnungen sind sehr einfach, Autos besitzen nur wenige, die Lehrerinnen und Lehrern unserer Partnerschule haben z.B. alle kein eigenes Auto. Aufgefallen ist mir auch der Respekt, mit denen in der Schule den Lehrerinnen und Lehrern begegnet wird, da gibt es schon Unterschiede zur Situation in Österreich.“
Seit 27. Juli ist die Reisegruppe wieder daheim. Mit Ausnahme einiger größerer Durchfallserkrankungen und zwischenzeitlichem Fieber hat es Gott sei Dank keine gröberen gesundheitlichen Komplikationen gegeben. „Für mich war diese Reise nach Nicaragua das großartigste Unternehmen bisher. Durch den Aufenthalt in Nicaragua haben sich einige meiner Einstellungen deutlich verändert. Die Reise war eine prägende Erfahrung für mich und ich werde sicher mein ganzes Leben lang immer wieder von dieser Reise erzählen“, ist sich ein Schüler bereits jetzt gewiss.
Ein herzliches Dankschön an Werner Lengauer und Bruno Plunger, die maßgeblich an der Organisation und Durchführung dieser Reise beteiligt waren!
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