Au Pair: St. Veiterin in San Francisco
Zwölf Monate im "Golden State"

- Die Golden Gate Bridge sei "bei jedem Wetter ein Traum".
- Foto: Stadelbauer
- hochgeladen von Raphael Mayr
Mit dem Au Pair Programm können junge Erwachsene ein Jahr lang in ein anderes Land "auswandern" und dabei nicht nur die Kultur und die Landschaft, sondern auch die Menschen kennenlernen. So wie Hanna Stadelbauer: Sie war ein Jahr lang in San Francisco.
ST. VEIT/INNKREIS. Eine Reise in die USA ist der Traum vieler junger Menschen in Europa. Für Hannah Stadelbauer aus St. Veit hat sich dieser im vergangenen Jahr erfüllt. Die 21-Jährige durfte als Au Pair ein Jahr lang in San Francisco verbringen. "In der fünften Klasse der HLW stellte 'Cultural Care' Möglichkeiten vor, als Au Pair in die USA zu reisen. Da ich noch nicht genau wusste, was ich nach der Matura machen möchte, kam das wie gerufen. Ich wusste: Da will ich hin", so Stadelbauer. Au Pairs verbringen die Zeit bei einer Gastfamilie und übernehmen, je nach Bedarf, verschiedene Tätigkeiten für ihre Gastgeber. Die St. Veiterin war hauptsächlich für die Betreuung der beiden Töchter verantwortlich: "Ich war mit Hol- und Bringdiensten oft im Auto unterwegs. Putz- und Kochdienste, wie sie von anderen Au Pairs verrichtet werden mussten, bekam ich eigentlich gar nicht aufgetragen. Es war eine supernette Gastfamilie, die mich sozusagen als fünftes Familienmitglied aufgenommen hat." Die Töchter waren für sie kleine Schwestern, vor allem die Ältere sei ihr wirklich ans Herz gewachsen. Stadelbauer beschreibt es "wie eine zweite Familie am anderen Ende der Welt."

- "Ich bin echt froh, dass mir meine Gastfamilie so viel Zeit zum Reisen und Entdecken gegeben hat", sagt die 21-Jährige.
- Foto: Stadelbauer
- hochgeladen von Raphael Mayr
Alaska, New York und Hawaii
Damit neben der Arbeit auch das "Erlebnis USA" nicht zu kurz kommt, nutzte die 21-Jährige ihren Urlaub und die freien Wochenenden hauptsächlich dafür, sich die Vereinigten Staaten anzuschauen.
"Ich war in 22 von 50 Staaten, darunter auch Alaska und Hawaii. Durch das Au Pair Programm fand ich tolle Reisepartner und zwei echt gute Freundinnen. New York war eine der wenigen Reisen, bei der ich ganz allein unterwegs war",
so Stadelbauer. Zu ihren absoluten Sightseeing-Highlights zählen die unendlich erscheinenden Roadtrips durch die Nationalparks, das Baden in den heißen Quellen von Alaska und das Schwimmen mit Haien auf Hawaii. "Vor allem hat mich die Golden Gate Bridge immer wieder fasziniert, sie sieht bei jedem Wetter so schön aus", sagt die St. Veiterin.

- Die Golden Gate Bridge sei "bei jedem Wetter ein Traum".
- Foto: Stadelbauer
- hochgeladen von Raphael Mayr
"Business an erster Stelle"
Von der rund 800.000 Einwohner-Stadt San Francisco ging es vor wenigen Wochen zurück in den 400 Einwohner-Ort St. Veit im Innkreis. Die kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede werden der 21-Jährigen jetzt erst so richtig bewusst: "In Amerika steht das 'Business' immer an erster Stelle. Die Eltern meiner Gastfamilie waren sehr oft und lange in der Arbeit, waren dafür im Vergleich mit österreichischen Familien sehr wohlhabend. Der Lebensstil ist ganz anders." Die Technologie sei bereits viel mehr fortgeschritten, in der Stadt gebe es bereits viele selbstfahrende Autos. Trotzdem vermisste sie viele Dinge aus Österreich. "Das Essen ist nicht vergleichbar, in Amerika geht es um schnelles Essen, dass satt macht. Omas Essen ist mir wirklich sehr abgegangen", sagt die 21-Jährige.
Derzeit startet die St. Veiterin in ihr Berufsleben. Pläne, wieder in die USA zurückzureisen, hat sie schon: "Ich möchte im kommenden Jahr wieder meine Gastfamilie besuchen, wir pflegen noch immer regelmäßigen Kontakt." Endgültig auswandern möchte sie aber nicht, aber man wisse nie, wie sich das berufliche Leben entwickelt.

- Bei einer Amerika-Reise darf der Besuch eines Football-Spiels nicht fehlen.
- Foto: Stadelbauer
- hochgeladen von Raphael Mayr
Au Pair Programm
Au Pairs suchen sich ihre Gastfamilie nicht aus, im Gegenteil: Stadelbauer wurde von ihrer Gastfamilie aufgrund eines angelegten Profils ausgewählt. In Amerika bekommt jede Au Pair-Dame ihren Coach, an den sie sich wenden kann, wenn sie irgendwelche Probleme hat. Über diesen komme man auch zu anderen Au Pairs, die auch in der Nähe arbeiten. "Den Coach habe ich eigentlich gar nicht gebraucht, ich hatte eine Gastfamilie, mit der alles passte. Und meine Reisepartner hab ich über eine Instagram-Seite kennengelernt. Zwei von denen sind echte Freundinnen fürs Leben geworden", so die 21-Jährige.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.